13. Mai 2017 3 Likes 2

Dichter und Denker bestellen im Ausland

Criterion stalkt Tarkovsky!

Lesezeit: 1 min.

Muss man über Andrei Tarkovskys philosophisches Sci-Fi-Jahrhundermeisterwerk „Stalker“ (die Verfilmung des ebenso grandiosen Romans „Picknick am Wegesrand“, hier im Shop erhältlich) eigentlich noch irgendetwas sagen? Jawohl! Muss man! Der Überklassiker ist hierzulande, im Land der Dichter und Denker, bis zum heutigen Tag nur als lieblose Schrott-DVD erhältlich, die abgesehen von einer unterdurchschnittlichen Bildqualität noch nicht mal mit Standards wie der Originaltonspur aufwartet! Sauerei! Und da wir das Gefühl haben, dass sich an diesem jämmerlichen Zustand so schnell auch nichts mehr ändern wird, gibt es an dieser Stelle einen Blick zur USA, denn dort hat sich das Label „The Criterion Collection“, quasi das Armani unter den Home-Entertainment-Labeln, Tarkovskys ewig auch in tiefster Dunkelheit glitzernden Diamanten noch mal kräftig nachpoliert und dem Ergebnis Ende letzte Woche sogar eine winzigkleine, aber erfolgreiche Kinoauswertung spendiert.

Ab dem 18.07.2017 darf man sich den Film dann in einer feinen Edition ins hervorragend sortierte Regal stellen. Außer der taufrischen Restauration werden folgende Leckerlies an Bord sein: Ein neues Interview mit „Stalker“-Experte Geoff Dyer, Autor von „Zona: A Book About a Film About a Journey to a Room“ (hierzulande bei Schirmer & Mosel als „Die Zone – Ein Buch über einen Film über eine Reise zu einem Zimmer“ erhältlich.), Interviews von 2002 mit Kameramann Alexander Knyazhinsky, Set Designer Rashit Safiullin und Soundtrack-Komponist Eduard Artemyev, neu übersetzte Untertitel und ein Essay von Mark Le Fanu, Autor des Buchs „The Cinema Of Andrei Tarkovsky“.

Kommentare

Bild des Benutzers Sebastian Pirling

"Greatest of them all" - wohl war. Ich empfehle allen, die Tarkowksi (neu) entdecken wollen, auch sein großartiges Buch über das Filmemachen: "Die versiegelte Zeit: Gedanken zur Kunst, zur Ästhetik und Poetik des Films" - man versteht sofort, was er mit Filmen wie "Stalker", aber auch "Solaris" und "Der Spiegel" zu machen versucht hat: ein Zeit innerhalb der Zeit zu erschaffen. Nichts anderes ist Kino, und Tarkowski ist großes Kino.

Bild des Benutzers Elisabeth Bösl

Trotz aller Liebe zu "Stalker", mein Favorit ist "Ivanowo detstwo". Gänsehaut pur!

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