George A. Romero (1940-2017)
Der Erfinder des modernen Zombies ist tot
Ohne „Night of the Living Dead“ (1968) gäbe es das Zombie-Sub-Genre nicht. Dass George A. Romero bald nur noch der Vater der Zombies war, damit hatte sich der 1940 in New York City geborene Filmemacher irgendwann abgefunden.
„Crazies“ (1973) war ein exzellenter früher Outbreak-Film, „Martin“ (1978) ein origineller Vampir-Film, alles egal. Mit „Dawn of the Dead“ (1978), dem „Kaufhaus-Zombiefilm“, schrieb er Kulturgeschichte, es war ein Film, den man marktschreierisch – aber treffend – einen Zivilisationsschocker nannte. Gerade hier in Deutschland wollte man sich mit dieser Form von Gewaltdarstellung nicht anfreunden und trat eine massive Zensurwelle los, unfähig zu sehen, dass sich nur sehr knapp unter der blutigen Oberfläche eine höchst unfreundliche Satire befand.
Der Erfolg dieses Films verfolgte Romero. „Day of the Dead“ sollte 1985 deshalb der Abschluss der Zombie-Trilogie sein, aber auch danach war nicht Schluss. Was er auch anpackte, nichts wollte so recht funktionieren, also fügte der Mann mit der überdimensionalen Brille und dem Pferdeschwanz sich in sein Schicksal und inszenierte zwischen 2005 und 2009 drei weitere Zombiefilme, in denen er sich alle Mühe gab, moderne Trends des Horrorkinos aufzugreifen. Selbst auf Zombiebücher und -Comics ließ er sich ein.
Wenn man ihn sah, machte er immer einen gutgelaunten Eindruck. Er hatte sich mit den Zombies versöhnt. Vielleicht hatte er auch nie ein Problem mit ihnen.
Gestern, am 16. Juli, ist George A. Romero im Alter von 77 Jahren gestorben. Und am Ende einer der nächsten Folgen von „The Walking Dead“ wird „Dedicated to George A. Romero“ stehen. Da wird Robert Kirkman sicher drauf bestehen.
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