Star Wars Zen: Grogu und die Rußmännchen

Nachdem erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass Lucasfilm und das legendäre japanische Anime-Studio Ghibli („Prinzessin Mononoke“, „Mein Nachbar Totoro“, „Das wandelnde Schloss“) an einem „Star Wars“-Projekt zusammenarbeiten, gibt es heute schon das Ergebnis zu bestaunen: Auf Disney+ steht der knapp 3-minütige Kurzfilm „Star Wars Zen: Grogu und die Rußmännchen“ zum Streamen online. Damit feiert man das dreijährige Jubiläum des Serienerfolgs „The Mandalorian“, mit dem das Star Wars-Franchise ins Streaming-Zeitalter aufgebrochen ist.

Aber besser nicht zu viel erwarten: Der immerhin handgezeichnete Ghibli-Kurzfilm über den niedlichen „Baby Yoda“ und die kleinen kugeligen Rußmännchen aus Hayao Miyazakis Meisterwerk „Chihiros Reise ins Zauberland“ (2001), die Mandos Mündel beim Meditieren in der Wüste zu nerven scheinen, ist nicht nur sehr kurz, sondern mit seinem Daumenkino-Charme auch stark reduziert. Das Ganze verströmt bloß wenig Ghibli-Magie und wirkt eigentlich eher wie ein besserer Bildschirmschoner. Dabei führte Katsuya Kondo Regie, der seit den 1980ern in viele Ghibli-Meisterwerke involviert ist.

Fühlt sich schon etwas nach einer verpassten Gelegenheit an, gerade wenn man bedenkt, dass in der ersten Staffel der „Star Wars: Visionen“ von anderen Studios durchaus richtiges Ghibli-Flair beschworen wurde. Auf Disney+ stehen viele nette animierte Kurzfilme zu populären Universen – schade, dass ausgerechnet der erste von Ghibli und mit dem gegenwärtigen Fanliebling Grogu eher was von Staub im Wüstenwind hat.