9. Februar 2024

Trailer: „DreamScapes“

Kate Winslet als „Mutter Erde“

Lesezeit: 2 min.

Schon seit etlichen Jahren herrschen im Genre „Naturdokumentationen“ Werke vor, in denen es eher weniger um Erkenntnisgewinn geht. Da wird nicht nüchtern berichtet und erklärt, sondern vor allem das spektakuläre Bild gesucht, untermalt von pathetischen Klängen und ebenso pathetischen Texten. Assoziativ wird von A nach B übergeblendet, völlig sinnfrei geht es von der Arktis in den bunten Regenwald und in die weiten Ozeane, und wenn es ganz hart kommt, wird den Tieren noch ein Narrativ übergestülpt, damit sich der Zuschauer mit der süßen Antilope identifizieren kann, die dann – Gott sei Dank! – doch nicht von der miese Löwen zerfleischt wird, die diesmal leider leider mit knurrendem Magen unter der Akazie eindösen muss.

Aber es geht natürlich immer noch ein bisschen schlimmer. Und daher ergreift im österreichischen Film „DreamScapes“ (von Christian Machacek und Larissa Kamtner) nun Mutter Erde selbst das Wort und zeigt uns, wie schön die Welt ist. 250 Kameraleute und ihre Drohnen sind losgezogen, um ihr behilflich zu sein, und Kate Winslet hat ihr netterweise ihre britische Stimme geliehen.

Natürlich kommt es unter dem Deckmäntelchen des Naturschutzes daher, weil man ja eigentlich nur zeigen will, was wir gerade zerstören. Komisch nur, dass das, was eigentlich ein Requiem sein müsste, mehr wie eine Jubelarie klingt (jedenfalls im Trailer, soviel Fairness muss sein).

Aber ich muss eher an diese Szene aus „Soylent Green“ („Jahr 2022 … die überleben wollen“) denken, in der sich Edward G. Robinson einschläfern lässt, während ihm schöne Bilder der Erde gezeigt werden. „Jep, war mal ganz hübsch. Servus, Mutter Erde, grüß die Titanic.“

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