Villeneuve verrät Länge von „Dune“

Was bekommt man für sein Geld? Bei Blockbustern ist das gerne mal etwas mehr, unter zwei Stunden ist man eigentlich gar kein echter Blockbuster, ganz egal, wie dünn die Storys oft sind. Da kommt es schon mal vor, dass man in 45-minütigen Showdowns genervt denkt: Leute, es langt!

Anders verhält es sich bei epischen Stoffen, nicht selten Literaturverfilmungen, die gerne auch mal große Zeitspannen umfassen und viel Personal auffahren. Wie soll das denn bitte in unter zwei Stunden erzählt werden? Fürs Kino wurde da das 3-Stunden-plus-X-Format erfunden, später dann der auf mehrere Teile angelegte Stoff à la „Der Herr der Ringe“. Frank Herberts „Dune - Der Wüstenplanet“ (im Shop) fällt klar in letztere Kategorie, denn eine dünne Story kann man Herbert wahrlich nicht vorwerfen.

Bei Warner entschied man sich dazu, Herberts Roman zu halbieren und gleich zwei Filme anzuvisieren, war sich aber offenbar nicht sicher genug, beide Teile „back-to-back“ zu verfilmen, weshalb nun eine gewisse Unsicherheit bleibt, ob Denis Villeneuves Adaption auch beendet wird. Allerdings müsste „Dune“ wohl schon ein monumentaler Flop werden, damit die Sache schiefgeht.

Jedenfalls hat Villeneuve nun in einem Interview mit der kanadischen Zeitung La Presse bekannt gegeben, dass der erste Teil, der wohl am 16. September in die deutschen Kinos kommt, 155 Minuten lang sein wird. Die Frage stellte sich, weil Darsteller Jason Momoa vor ein paar Tagen (vermutlich im Spaß und in einer gewissen Euphorie) einen sechs Stunden Cut gefordert hatte. Villeneuve jedoch ist völlig zufrieden mit seinem Schnitt und gibt gleich mit auf den Weg, dass er noch nie einen nachträglichen Director’s Cut angefertigt hat. Da ist jemand offenbar sehr im Reinen mit sich, seiner Arbeit und auch den Arbeitsbedingungen einer Studioproduktion.

Natürlich hat man gleich nachgerechnet, dass David Lynch 1984 für seine Adaption des ganzen Romans 18 Minuten weniger gebraucht hatte. Was immer man daraus auch für Schlüsse ziehen möchte.