24. März 2021

Neue Musik von Vatican Shadow und Pyrex

Mit mächtigen Bässen gegen Corona-Irrwitz!

Lesezeit: 2 min.

Hach, was ist das nur für eine merkwürdige, merkwürdige Zeit? Die einen verharren im Corona-Deutschland und ärgern sich laufend über nebulöses Krisen-Management, das anmutet wie eine Neuauflage der „Muppet Show“, die anderen fliegen demnächst nach Mallorca, um mit brasilianischen Corona-Mutanten in geselliger Runde fünf Eimer Sangria zu schlürfen. Man möchte nur noch lachen, wenn’s nicht so ernst wäre.

Jedenfalls alles ein guter Grund für Realitätsflucht und da bietet sich neben Literatur und Film natürlich auch Musik an.


Vatican-Shadow: „SR-71 Blackbird Survivors“

Der super-fleißige Dominick Fernow war bei uns ja schon mehrmals Thema und auch das aktuelle Album seines Vatican-Shadow-Projekts, „SR-71 Blackbird Survivors“, lohnt sich wieder. Das Album ist noch ein Tick düsterer als gewohnt, außerdem dramatischer, rauer und rhythmisch etwas experimenteller ausgefallen. Wer aber mit den bisherigen Veröffentlichungen glücklich wurde, wird auch hier mitgerissen lauschen – das Schöne an Fernow ist einfach, dass er zwar stets nach neuen Ausdrucksformen sucht (es klingt wirklich keines der unfassbar vielen Alben wie das andere), es dabei aber schafft, trotzdem irgendwie immer familiär zu klingen. Komplett anhören kann man sich das unterhalb dieser Meldung, hier gibt’s diverse Editionen zum kaufen.


Pyrex: „Surgery“

Was ganz anderes: Kendrick Cannady, der mal unter „Pyrex“, mal unter „Pirex Whippa“ mal unter „Pyrex TurnMeUp“ aktiv ist (ein System dahinter hab ich bis jetzt noch nicht erkannt), hatte sich in den letzten 3-4 Jahren mit einer Reihe von originellen Produktionen für diverse Künstler einen Namen im Trap-Bereich gemacht. Dass der Hype gerechtfertig ist, stellte Cannady – in Zusammenarbeit mit 808-Mafia-Boss Southside – dann im Oktober 2020 mit der absolut fantastischen Debüt-EP „Blood On The Hills“ unter Beweis, bei der der Produzent auch erstmals zum Mikro griff, allerdings eher weniger als Rapper, sondern etwas mehr als – ausgesprochen guter – Sänger. Offiziell läuft das Resultat zwar immer noch als Trap und ja, die Beats rumsen und die Hihats rattern wie man es aus diesem Genre kennt, aber der melancholische Grundanstrich der Instrumentale und Pyrexs Stimmeinsatz transferieren das Ganze auf ein anderes Level. Wirklich toll! Wer sich überzeugen lassen will: unter dieser Meldung sind der Titeltrack der EP und die neue Single „Surgery“ verlinkt.

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