Fukushima 2016
Bilder aus der Sperrzone um die vor fünf Jahren explodierten Reaktoren von Fukushima Daiichi
Am 11. März begann die Reihe von Störfällen, ausgelöst von einem Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunami, in den Kernreaktoren von Fukushima. Bis heute existiert eine flexible Sperrzone mit einem Radius von 20 bis 30 Kilometern um das Kraftwerk, bei der von Fall zu Fall entschieden wird, ob das Gebiet zur Wiederbesiedelung freigegeben werden kann oder nicht. Über 100.000 Menschen wurden nach der Katastrophe evakuiert, und wie 1986 in Pripyat mussten auch sie alles stehen- und liegenlassen. Ein User der Online-Bildergalerie Imgur, der sich „Xanthon“ nennt, drang kürzlich in die 20-Kilometer-Sperrzone ein und postete anschließend seine Fotos. Es sind packende Momentaufnahmen aus Leben, die seit fünf Jahren vorbei sind; Bilder von Geisterstädten, in denen die Ampeln noch funktionieren, von zurückgelassener Wäsche in Trocknern, von radioaktivem Müll. Das Gebiet um das Kraftwerk wurde bisher nur von Tieren, darunter auch ehemalige Haustiere, die ihre Besitzer nicht mitnahmen, geplündert, ansonsten sieht alles noch so aus wie direkt nach dem Erdbeben. Xanthon beschreibt zwar ein Brennen in den Augen und den Geruch von Chemikalien in der Luft, erklärt aber leider nicht, warum er sich neben Mundschutz und Handschuhen dafür entschieden hatte, in kurzen Hosen und Sandalen die Sperrzone zu besuchen. So oder so gilt: Nicht nachmachen! Denn seine Fotos zeigen vor allem eines: Dass wir die Konsequenzen des Fukushima-Unglücks noch sehr, sehr lange werden tragen müssen.
Alle Bilder © Xanthon
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