26. Oktober 2015 3 Likes 1

Höhen und Tiefen

Die neuen detaillierteren Mondkarten der United States Geological Survey sind der Wahnsinn!

Lesezeit: 2 min.

Auch wenn sich aller Augen derzeit auf den Mars richten: Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir zuerst eine Rückkehr zum Mond erleben werden. Immerhin wäre hier ein geeigneter Ort, um potenzielle Mars-Habitat einem Langzeittest zu unterziehen. Seit Gene Cernan und Harrison Schmitt mit Apollo 17 von der Mondoberfläche gestartet sind, hat unseren Trabanten niemand mehr betreten. Aber wer auch immer der nächste Mann oder die nächste Frau auf dem Mond sein wird: Er oder sie wird fantastische Karten zur Orientierung zur Verfügung haben. Die United States Geological Survey (USGS) hat zwei neue Mondkarten vorgestellt, eine fotografische und eine topografische, die beide auf der Homepage der USGS heruntergeladen werden können. Sie ersetzen die Mondkarten von 1979. Die Daten für beide Karten stammen vom Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA, der seit 2009 im Einsatz ist. Die Karten sollen für ein besseres Verständnis der Mondoberfläche sorgen, so heißt es auf der USGS-Homepage, und Wissenschaftlern wie Amateurastronomen dabei helfen, sich auf Luna zurecht zu finden.

Die erste Karte (Sheet 1) ist ein Mosaik aus Bildern der Wide Angle Camera (WAC) des Lunar Reconnaissance Orbiters, und zeigt auch die offiziellen Namen der verschiedenen Oberflächenmerkmale wie Krater und Vulkane. Durch die hochauflösenden Bilder wurde, so Dr. Mark Robinson, Chefwissenschaftler der LRO-Mission, unter anderem relativ junge Vulkane entdeckt, die „nur“ rund zehn bis 100 Millionen Jahre alt sind. Das widerlege die These, dass der Mond bereits seit seit zwei Milliarden Jahre inaktiv ist.

Die zweite Karte (Sheet 2) basiert auf den topografischen Daten vom Lunar Orbiter Laser Altimeter (LOLA) an Bord des Reconnaissance Orbiters, das bereits seit Jahren genaue Daten sammelt. Daher rühre die herausragende Qualität der Karten, so Dr. Erwan Mazarico, der die LOLA-Daten auswertet. Die verschiedenen Farben zeigen die relative Höhe einzelner Geländeformationen an: Blau bedeutet tief liegend, grau sind Höhen – passend zu der Tradition, dunkle Flecken auf dem Mond mit dem Zusatz „Mare“, „Meere“, zu versehen.

Ich gehöre zu den Menschen, die stundenlang über Landkarten brüten und sich dabei ausmalen, wie es da und dort wohl aussieht. Jetzt werde ich potenziell wertvolle Arbeitszeit damit zubringen, mir vorzustellen, wie ich im gekaperten Mondmobil durch das Mare Serenitas rase, Kurs Nordwest, auf die Lücke zwischen den Montes Apenninus und Caucasus zu, die mich direkt nach Spitzbergen bringt, und von da aus weiter nach … Entschuldigen Sie mich bitte!

Quelle/Bilder: usgs.gov

Kommentare

Bild des Benutzers Mondschatz

Liebe Frau Bösl, toller Bericht, danke! Dann wäre vielleicht hier das passende Weihnachtsgeschenk für Sie dabei: www.mondschatz.com. MfG, Mondschatz-Team

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