3. Juni 2018 1 Likes

Robottänze

„Konstruktor“ von Piotr Dylewski

Lesezeit: 1 min.

Der Mann und die Frau leben in einem abgelegenen, ziemlich stylischen, minimalistisch kühlem Haus. Er ist ein genialer Wissenschaftler, sie ist sein Produkt – eine Androidin. Aber es ist nicht „Ex Machina“, sondern „Konstruktor“. Und es ist auch „nur“ ein gut 20 Minuten langer Kurzfilm des polnischen Regisseurs Piotr Dylewski. Die Ähnlichkeiten zwischen dem Streifen von Alex Garland (2015) und dem Short von Dylewski (2016) sind nicht von der Hand zu weisen, aber fast gewinnt man den Eindruck, als hätte Dylewski sich bewusst dafür entschieden, um nach der Exposition eine entschieden andere Richtung einzuschlagen.

Erinnern wir uns: „Ex Machina“ driftet irgendwann Richtung „Terminator“ ab, und das war nicht wirklich eine gute Idee. „Konstruktor“ bleibt aber bis zum Schluss eine reine Beziehungskiste, denn Dylewski geht es weniger darum, was KI und was Mensch ist und schon gar nicht darum, ob KIs eine Bedrohung für uns sein könnten. Er bleibt viel näher am Ur-Motiv von Mary Shelley und stellt die Frage, wie wir eigentlich Menschen behandeln, die vielleicht nicht ganz so sind wie wir selbst.

Dabei ist „Konstruktor“ technisch auf absolutem Topniveau und muss sich vor nichts verstecken, was es ins Kino schafft. Ausstattung, Kamera, darstellerische Leistung, all das ist herausragend. Und Aleksandra Hamkało als Androidin Ewa bläst einen um, dagegen wirkt Alicia Vikander direkt ein bisschen blass.

Den Film gibt’s mit englischen Untertiteln.

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