18. Januar 2019

Monströse Laberei

„Godzilla 3 – The Planet Eater“ - Der Schwafelmarathon hat endlich ein Ende

Lesezeit: 2 min.

„Planet der Monster“ den ersten Teil der mittlerweile komplett auf Netflix abrufbaren „Godzilla“-Anime-Trilogie hatten wir vor rund einem Jahr noch halbwegs positiv besprochen, was aber auch mit einem gewissen Vertrauensvorschuss verbunden war – die betont finstere, nüchterne, „realistische“, andere Herangehensweise war nichts Schlechtes, aber nach 90 Minuten knochentrockenem Rumgegrummel mit minimaler Monster-Action hätte man sich spätestens im zweiten Teil „Eine Stadt am Rande der Schlacht“ eine Belohnung in Form von mehr Dramatik, mehr Action gewünscht oder wäre auch schon zufrieden gewesen, wenn die Drehbuchautoren zumindest den Hauptcharakter etwas aufgetaut oder womöglich sogar ein bisschen Humor bewiesen hätten.


Etwas Rabatz …

Aber Fehlanzeige: Zwar mutiert der zweite Teil dank einem ins Rennen geworfenen indigenen Volk, das an einen Gott glaubt, der von Godzilla getötet wurde, zu einer Art Sci-Fi-Dschungelabenteuer, aber die Macher können mit dem Setting nichts anfangen, sondern verlieren sich in endlose Diskussionen (meist darüber, was Godzilla eigentlich ist und wie man ihn am besten platt machen könnte), drögen Konflikten zwischen den völlig unterentwickelten Charakteren, Tech-Bla und woanders schon zigfach und meist weitaus interessanter durchgekaute Philosophie-Einsprengel („Was macht den Menschen zum Menschen?“) und das wird im abschließenden Film „The Planet Eater“ nicht besser: Es wird geschwafelt, dass sich die Balken biegen. Irgendwann guckt dann zwar noch Fanliebling Ghidorah ums Eck, ist dann aber tatsächlich nur in Ausschnitten zu sehen – als ob die Macher des Dreierpacks zeitig Feierabend machen wollten.


… dann wird geratzt. Godzilla - The Planet Eater

Es ist wirklich erstaunlich, dass Godzillas Heimatstätte Toho das Projekt tatsächlich in dieser Form abgenickt hat, offenbar sollte man mal schleunigst über einen Wechsel in der Führungsetage nachdenken – denn dass die Anime-Trilogie in Japans Kinos mit wehenden Fahnen untergeht, hätte auch der Azubi locker und lässig vorhersagen können. Aber hey, zum Glück haben wir ja die allgegenwärtige Digitalmüllhalde Netflix, die auch totale Scheiße noch in Gold verwandelt.

„Godzilla: The Planet Eater“ ist ab sofort auf Netflix abrufbar!

Godzilla: The Planet Eater (Japan 2018) • Regie: Hiroyuki Seshita, Kôbun Shizuno • Originalsprecher: Kana Hanazawa, Yuki Kaji, Kenta Miyake, Mamoru Miyano, Daisuke Ono

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