25. Oktober 2018

Wer nicht sehen darf, muss fühlen

„Bird Box“ – Josh Malermans Roman als Netflix-Thriller

Lesezeit: 2 min.

Der nächste Netflix-Blockbuster naht, diesmal in Gestalt von „Bird Box“, einem apokalyptischen Thriller, in dem „Etwas“ auf der Erde auftaucht, das man besser nicht ansieht. Denn erhascht man einen Blick, führt das zu augenblicklicher Selbstmordlust. Folge: Großes Chaos, viele Tote, leere Städte. Und die Chance für Sandra Bullock zu beweisen, was für eine tolle Mutter sie ist. Denn sie schnappt sich ihre Mini-Brut, verpasst ihnen (und sich) Augenbinden und los geht’s in die Natur zwecks Survival-Kurs unter erschwerten Bedingungen.

Das klingt natürlich ein bisschen nach „A Quiet Place“, nur mit einem anderen Gimmick, aber „Bird Box“ entstand nach dem gleichnamigen Roman von Josh Malerman, der bereits 2014 erschienen ist – da ist man also aus dem Schneider. „Arrival“-Drehbuchautor Eric Heisserer hat das Skript verfasst und die dänische Regisseurin Suzanne Bier, die nach ihren grandiosen Anfängen ein wenig im Kunstgewerbe versoffen ist, liefert verlässliche Weltuntergangsbilder mit einem verlässlichen Star, der der Sache etwas Oscar-Glanz verleiht.

Im ersten Trailer wirkt das allerdings fast ein wenig bieder. Und es hilft auch wenig, wenn die ausgewählten Dialogzeilen alle „Second hand“-Charakter haben. Als hätte der Algorithmus von Netflix gesagt: „Jede Zeile, die ich nicht schon dreimal im System habe, fliegt raus. Wir wollen die Leute ja nicht mit etwas Neuem erschrecken.“ Das gilt irgendwie auch für die Bilder, die das beruhigende Gefühl vermitteln, dass die Apokalypse eigentlich genau so ist, wie man sie uns im Kino und TV schon immer gezeigt hat.

Neben Bullock sind Trevante Rhodes, Jacki Weaver, Rosa Salazar, Danielle Macdonald, Lil Rel Howery, Tom Hollander, Colson Baker, BD Wong, Sarah Paulson und John Malkovich dabei. Netflix will uns mit „Bird Box“ Weihnachten versüßen und stellt den Film ab dem 21. Dezember zur Verfügung.

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