Träumen A.I.s von schlechten Schauspielern?
„Sprites“ von Kyle Bogart
Eine typische Casting-Situation: Ein Schauspieler liest eine bekannte Szene vor – hier die Rede, die Captain Kirk bei der Weltraumbestattung von Spock am Schluss von „Star Trek II: The Wrath of Khan“ hält“ – und vor ihm sitzen die „Entscheider“. Aber der Schauspieler ist kein Mensch, sondern ein „Sprite“, ein Hologramm mit künstlicher Intelligenz. Und die Regisseurin ätzt herum, weil sie lieber einen echten Menschen hätte, sehr zum Unmut der Produzentin, die allmählich die Nase voll von der „Künstlerin“ hat. Also wird das nächste Hologramm aktiviert und plötzlich ändert sich alles …
Kyle Bogarts „Sprites“ ist ein gut 15 Minuten langer Einakter, der von einer traditionell netten – d.h. für SF-Leser wirklich nicht neuen – Idee lebt. Und einem Essemble toller Schauspieler (Liz Beckham, Lee Eddy, Kriston Woodreaux, Michael Joplin, Sam Eidson, Luxana Banner, Sanjay Rao, Chelsea Bunn). Gerade letzteres ist natürlich besonders schön in einem Film, in dem es um künstliche Schauspieler geht. Und die dahinterstehende Frage: Was macht den Menschen aus?
Viel schöner als Bogart kann man das vielleicht nicht mehr auf den Punkt bringen. Und wer sich den Spaß macht und William Shatners Performance im damaligen Star-Trek-Film betrachtet, wird sich unweigerlich die Frage stellen: Gab es 1982 schon Sprites 1.0? Oder gibt es wirklich so schlechte menschliche Schauspieler? Hinreißend!
Kommentare