Das Beste von R. A. Lafferty

Raphael Aloysius Lafferty, besser bekannt als R. A. Lafferty, hatte einen ganz eigenen Humor und eine ganz eigene Art, unberechenbare, bizarre, gewitzte, verspielte und doch stets versierte fantastische Genre-Geschichten zu schreiben – fast 30 Romane und über 200 Kurzgeschichten, um genau zu sein. Leser und Kollegen schätzen bis heute das pfiffige, inhaltlich unberechenbare Schaffen des Amerikaners, der 1967 in Harlan Ellisons „Dangerous Visions“ dabei war, 1973 einen Hugo gewann, 1990 mit dem World Fantasy Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde und 2002 im Alter von 87 Jahren starb. Der frisch erschienene englischsprachige Auswahlband „The Best of R. A. Lafferty“ innerhalb der traditionsreichen Reihe „SF Masterworks“ ist eine gute Gelegenheit, noch mal in Lafferty Prosa einzutauchen – oder erstmals etwas von ihm zu lesen.

Auch macht die von Jonathan Strahan herausgegebene Kollektion die anhaltende Ehrerbietung der Szene für Lafferty deutlich. Nicht nur, dass Superstar Neil Gaiman, der ein großer Fan ist und früher, als junger Autor, sogar mit Laffery korrespondierte, einen Liebesbrief als Vorwort zum Sammelband geschrieben hat. Darüber hinaus erhielt jede der 22 zum Teil abstrusen Geschichten im Buch eine eigene Einleitung – von Gaiman, Robert Silverberg (im Shop), Samuel R. Delany, Patton Oswald, Nancy Kress, Connie Willis (im Shop), Harlan Ellison (im Shop), Jeff VanderMeer, John Scalzi (im Shop) und anderen. Drei Storys haben sogar zusätzlich ein Nachwort (und manch eine Einleitung sollte man besser erst hinterher lesen wegen Spoilern). Wären die Geschichten selbst nicht so interessant, könnte man sagen, das rote Best-of-Buch sei eigentlich schon alleine wegen dieser Ausstattung eine Anschaffung für die Sammlung wert …

R. A. Lafferty: The Best of R. A. Lafferty (SF Masterworks) • Gollancz, London 2019 • 464 Seiten • Paperback: 9,99 Pfund • Sprache: Englisch