SDCC: Ging’s hier nicht mal um bunte Heftchen?

Auch in diesem Jahr waren auf der San Diego Comic-Con die Bereiche Film und Fernsehen wieder deutlich wichtiger als die namensgebenden Comics – Trailer und z. B. die multimedialen Marvel-Adaptionen der nahen Zukunft hatten einmal mehr den größten Impact in den Hallen der riesigen Messe. Dennoch gibt es auch in diesem Jahr wieder ein paar nennenswerte Neuigkeiten der US-Comic-Verlage, u. a. zu Stranger Things, Star Wars, Batman von Warren Ellis, einem Solo für Mary Jane Watsons und dem Comic-Schaffen von Joe Hill.

Eisner Awards: Wie immer wurden Freitagabend in San Diego zunächst die Eisner Awards – die nach Will „The Spirit“ Eisner benannten Comic-Oscars – verliehen. Dieses Jahr wurden u. a. Tom King, Chip Zdarsky, Jen Wang, „Mister Miracle“, „Gideon Falls“ von Jeff Lemire und Andrea Sorrentino, „Unami“ sowie „Descender“-Künstler Dustin Nguyen ausgezeichnet.

Batman von Warren Ellis: Eine der coolsten News geisterte schon ein paar Tage vor San Diego durch den Äther. Comic-Gott und Top-Futurologe Warren Ellis und Zeichner Bryan Hitch, das britische Duo hinter der revolutionären Serie „The Authority“, wird die 12-teilige Maxiserie „The Batman’s Grave“ inszenieren.

Harley und die Raubvögel: Auch diese News schlug knapp vor der Con auf. Autor Brian Azzarello („Wonder Woman“, „100 Bullets“) lanciert mit Zeichnerin Emanuela Lupacchino („Starfire“, „Wonder Woman“) eine neue „Birds of Prey“-Serie um Harley Quinn, Black Canary und Huntress. Der erste Sammelband kommt dann pünktlich zum Film im März 2020, vermutlich.

Mehr Stranger Things: Der angesehene Autor Greg Pak („Planet Hulk“, „Superman“) und Zeichnerin Valeria Favoccia („Doctor Who“) schicken demnächst den originären „Stranger Things“-Comic „Zombie Boys“ ins Rennen, der nach Staffel Eins der Netflix-Serie einsetzt.

Brubaker-TV: Nach Brian K. Vaughan („Saga“) hat mit Ed Brubaker („Captan America“) ein weiterer Top-Autor einen Deal mit Legendary Television abgeschlossen, der sein eigenständiges Comic-Schaffen betrifft. Gibt es also bald eine „Criminal“-TV-Serie?

Marvel Zombies: Das Zombie-Vakuum nach dem Ende von Robert Kirkmans (im Shop) „The Walking Dead“-Comics wird gefüllt: Marvel reaktiviert die einst ebenfalls von Kirkman eingeführten Marvel Zombies, zunächst mit einem One-Shot und dann einer neuen Miniserie.

Read Only Memories: Das Cyberpunk-Universum des Videogames „Read Only Memories“ um künstliche Intelligenz, Liebe und Verschwörungen wird bei IDW mit Comics von Sina Grace und Stefano Simeone ausgebaut.

Der Aufstieg von Kylo Ren: Autor Charles Soule („Daredevil“) baut sein Engagement in Marvels „Star Wars“-Comic-Kosmos nach u. a. „Darth Vader“ und „Poe Dameron“ weiter aus und wird die vierteilige Miniserie „The Rise of Kylo Ren“ realisieren.

Nation der Isolation: Noch mal Charles Soule. Mit Bestsellerautor Scott Snyder („Batman“, „The Wake“) und Zeichner Giuseppe Camuncoli („Spider-Man“) strartet er die neue Creator-Owned-Serie „Undiscovered Country“ bei Image, worin die USA sich durch Mauern vom Rest der Welt abgeschottet haben. Nun hofft ein Forscherteam von außerhalb, hier Heilung für eine Plage zu finden.

Face it, Tiger: Nach Catwoman und Lois Lane: Mary Jane Watson, seit Jahrzehnten die wichtigste Frau im Leben von Spider-Man Peter Parker, erhält erstmals ebenfalls eine eigene fortlaufende Serie, geschrieben von Leah Williams und bebildert von Carlos Gomez. Mal sehen, wie viele Hefte es bis zur Einstellung werden …

Shit Talking Detective: Joe Hill (im Shop) kümmert sich dieses Jahr nicht nur um sein eigenes Label bei DC oder neue „Locke & Key“-Comics (und die ersten 10 Folgen der Netflix-Adaption sind definitiv im Kasten, by that way!). Im Winter startet darüber hinaus Mr. Kings, pardon, Hills neue Comic-Serie „Dying is Easy“ mit Artwork von Martin Simmonds bei IDW. Deren Hauptcharakter: S. T. Homes, der Shit Talking Detective.

Darth Vaders Halloween: Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Comic-Miniserie mit jugendfreundlichen Horror-Kurzgeschichten aus dem „Star Wars“-Universum geben. Unter den Mitwirkenden von „Tales from Vader’s Castle“ finden sich z. B. Ausnahmekünstler Francesco Francavilla („Afterlife with Archie“) und Horrorlegende Kelley Jones („Batman“).

Strange Adventures: „Mister Miracle“ von Tom King und Mitch Gerads räumte bei den Eisner Awards ab. 2020 kümmern sich King und Gerads mit Unterstützung von Evan Shaner um DCs klassischen SF-Recken Adam Strange, und wird das nur annähernd so gut wie „Mister Miracle“, darf man sich jetzt schon freuen.

Große Abb. ganz oben: Mister Miracle/DC Comics