Thomas R. P. Mielke (1940-2020)

Bereits am 31. August 2020 verstarb Thomas R. P. Mielke, der vor allem Science-Fiction und historische Romane schrieb.

Mielke wurde am 12. März 1940 in Detmold (NRW) geboren und arbeitete einige Jahrzehnte als Kreativdirektor in Werbeagenturen. Zum Ausgleich schrieb er ab 1960 zunächst vor allem SF-Heftromane für die Reihen „Zauberkreis Science Fiction“ und „Rex Corda“, meist unter Pseudonymen. Ende der 1970er konzipierte er gemeinsam mit Rolf W. Liersch die Heftroman-Serie „Die Terranauten“, die bis Ende 1981 lief und eine Art ökologisch-friedliche Alternative zu „Perry Rhodan“ anbieten sollte. Mielke selbst schrieb allerdings nicht mit an der Reihe, er war auf dem Sprung ins Taschenbuch.

Zwischen 1980 und 1983 erschienen bei Heyne „Grand Orientale 3301“, „Der Pflanzen Heiland“ und „Das Sakriversum“, letzterer erhielt 1983 den Kurd-Laßwitz-Preis in der Kategorie Bester Roman. 1985 folgt „Der Tag, an dem die Mauer brach“ bei Bastei-Lübbe, was ihn erstmals auch außerhalb des Genres bekannt machte, denn der Roman behandelte die Wiedervereinigung Deutschlands – immerhin ein paar Jahre bevor es in der Realität geschah. Für diesen Roman erhielt er 1986 den Deutschen Science-Fiction-Preis.

Ab 1988 verlegte sich Mielke auf das Verfassen von historischen Romanen und wurde praktisch aus dem Stand zum Hardcover-Bestsellerautor. Mit „Gilgamesch, König von Uruk“ ging die Reise in die Vergangenheit los, bis 2000 folgten noch ein Dutzend Titel, darunter „Karl der Große“, „Attila, König der Hunnen“, „Karl Martell, der erste Karolinger“, „Die Varus-Legende“ und „Coelln. Stadt, Dom, Fluss“.

Angesprochen auf die Bedeutung der Initialen R.P. gab Mielke wohl gerne „Reine Phantasie“ an, tatsächlich lautete sein vollständiger Name Thomas Rudolf Peter Mielke. Er starb in einem Städtchen bei Berlin im Alter von 80 Jahren.

Abb.: bookshouse