Ray Bradbury: Poet des Raketenzeitalters

Seit 1994 gibt der Berliner Science-Fiction-Kenner Hardy Kettlitz die Sachbuch-Reihe „SF Personality“ heraus, inzwischen ist sie in seinem eigenen Verlag Memoranda angekommen. Dort liegt nun eine überarbeitete Neuausgabe des Ray Bradbury (1920–2012) gewidmeten Bandes von 2013 vor: ein üppiger Streifzug durch das Schaffen des poetischen Großmeisters der fantastischen Literatur, dessen Geschichten das Genre bis heute beeinflussen.

In „Ray Bradbury. Poet des Raketenzeitalters“ stellt Kettlitz, aktuell übrigens auch Mitherausgeber von „Das Science Fiction Jahr“ im Hirnkost Verlag, Leben und Werk von Bradbury mit einer Biografie und dann mit mal prägnanten, mal seitenlangen Inhaltsangaben vor – über 400 Storys, natürlich die großen Romane, dazu weitere Bücher, Theaterstücke, Comics, Filme, Fernsehserien, das volle multimediale Bradbury-Programm zwischen Science-Fiction, Horror und Krimi. Bradbury-Fan Kettlitz geht chronologisch nach Jahrzehnten vor, ehe er zum Spätwerk kommt, und wie immer begleiten ein klares Layout und viele Cover-Abbildungen die Reise durch Mr. Bradburys einmalige Karriere. Abgerundet wird der über 400 Seiten starke Band mittels Texten von Ekkehard Redlin, Jewgeni Lukin und Erik Simon sowie einer deutschsprachigen Bradbury-Bibliografie von Joachim Körber.

Nach dem Stöbern oder Schmökern in „Ray Bradbury. Poet des Raketenzeitalters“ steht fest, welchen klassischen Autor man bald mal wieder liest, einen Schluck Löwenzahnwein dazu genießend. Fuck me, Ray Bradbury: Eine akribische, gelungene Werkschau und Würdigung dieses Giganten der Fantastik, dessen Fußabdruck in unserer Popkultur so groß ist wie ein Marskrater.

Hardy Kettlitz: Ray Bradbury. Poet des Raketenzeitalters (SF-Personality Bd. 24) • Memoranda, Berlin 2021 • 423 Seiten • Paperback m. Klappenbroschur: 22,90 Euro