„Silent Night - Und morgen sind wir tot“

Die Frage taucht immer mal wieder auf in der Science-Fiction oder am Rande des Genres. Was würdest du tun, wenn morgen die Welt untergeht? Oder nächste Woche? Oder in einem Jahr? Spannend wird es natürlich vor allem in den Storys, in denen nicht einfach nur totales Chaos ausbricht. Schon 1951 erschien Ray Bradburys Geschichte „The Last Night of the World“, die die Sache auf die für Bradbury so typische Weise eher unspektakulär verhandelte. Auch in Ben Winters „Der letzte Polizist“ (im Shop) muss das Leben halt irgendwie weitergehen und der Anstand gewahrt bleiben, solange es eben geht. In Lars von Triers „Melancholia“ dagegen bricht tiefste Verzweiflung aus und der tödliche Himmelskörper, der die Welt vernichtet, wird zum Symbol furchtbarer Depression.

Camille Griffin findet in ihrem schwarzhumorigen Debütfilm „Silent Night“ ebenfalls einen originellen Ansatz. Bei ihr trifft man sich trotz der drohenden Katastrophe einfach schön tradionell zum Weihnachtsfest im Kreis der Familie – und boy! – und das wird nicht nett. War es ja nie, aber jetzt brechen die Dämme in der feinen englischen Mittelklasse endgültig, wenn sich Keira Knightley, Matthew Goode, Annabelle Wallis, Lily-Rose Depp, Ṣọpé Dìrísù, Kirby Howell-Baptiste, Lucy Punch, Rufus Jones und Trudie Style ganz allmählich (und rein verbal) an die Kehle gehen … während sich die Schlinge um den Hals der Welt langsam zuzieht.

Wer das jetzt interessant findet und mit dem Gedanken spielt, sich den Film anzusehen, sollte auf den untenstehenden Trailer vielleicht lieber verzichten. Denn leider gehört er zur Kategorie „Wir fassen den ganzen Film in zwei Minuten zusammen“.

In Deutschland erscheint der Streifen rechtzeitig zum Fest am 10. Dezember unter dem Titel „Silent Night - Und morgen sind wir tot“ bei Capelight Pictures in diversen Formaten.