[Update] Aespa - Future-K-Pop
Schillernde Anthems aus einer ziemlich gegenwärtigen Zukunft
[Update] Ein schönes Beispiel dafür, wie extrem schnell die K-Pop-Welt sich dreht. Das Album „Armageddon“ ist mal gerade einen Monat alt, da kommt schon die brandneue Single „Hot Mess“ mit einem aufwändigen MV, in dem die vier „Idols“ in einem wilden Mix aus Dystopie und Anime à la Gundam ihre Choreo aufziehen (s.u.). Die Fans stehen entsprechend Kopf.
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Aespa ist eine vierköpige K-Pop-Girlgroup, die seit 2020 aktiv ist und zur 1. Liga dieser schillernden Ecke modernen Entertainments gehört. Vom Start weg („Black Mamba“) war die Truppe von SM Entertainment in der optischen Präsentation fest mit SF/Fantasy/Superhelden/Anime-Themen/Look verknüpft, während es musikalisch gnadenlos in Richtung oft aggressiver K-Pop-Anthems ging, mächtige Beats, catchy Hooks, genreüblicher Eklektizimus, immer bis ans Maximum ausgereizt, bis zur völligen Erschöpfung/Reizüberflutung.
Seit 2020 gab es etliche Singles, vier Mini-Alben (EPs) und jetzt mit „Armageddon“ ein erstes „richtiges“ Album. Und wer jetzt denkt, das erste Album nach vier Jahren, huch, hat natürlich völlig Recht, übersieht aber, dass das südkoreanische … hm, „Musik“-Business greift eigentlich zu kurz … in einer Weise durchkommerzialiert und durchgetaktet ist, die man sich hier kaum vorstellen kann. Jeder Tag, jede Minute ist sorgfältig verplant mit Werbung (für sich selbst und Produkte aller Art), öffentlichen Auftritten, Clips, Shorts, totaler Social-Media-Präsenz. Privatleben ausgeschlossen. Wenn nicht gleich vertraglich verboten. Und werden mal ein paar Wochen Urlaub/Pause vom hyperventilierenden Terminkalender gegönnt, ist anschließend gleich ein „Comeback“ fällig.
Hier gibt‘s jetzt die aktuellen Singles „Supernova“ und „Armageddon“, die einen ganz guten Eindruck von dem geben, was Aespa ausmacht. Ergänzt um „Licorice“, einen feinen Track vom Album, dessen ausgesprochen nettes Video (die vier als Superhelden-Team gegen den Eiskugel-Villain) zum „SM Entertainment Universe“ gehört, an dem die Künstler des Ladens quasi gemeinsam teilnehmen. Gleiches gilt für die Fun-Pop-Power-Indie-Jeans & T-Shirt, Autofenster-runter-Nummer „Live My Life“, die entspannter daherkommt (und im Clip nur angespielt wird und daher darunter nochmal als Audio kommt).
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