12. Juli 2024

Neue Tracks: Aeson Zervas, Eusebeia & Aisatsaana, Rezzett

Lofi-Ambient, Drum ’n’Bass, Avantgarde

Lesezeit: 2 min.

Eine inhaltlich arg dünne News, aber nicht aus Faulheit, sondern weil über Aeson Zervas außer, dass der/die/es aus der Stadt Mesolongi im Westen Griechenlands stammt, nichts bekannt und die Musik unmöglich auch nur halbwegs adäquat zu beschreiben ist.

Es erwartet einen jedenfalls neunmal eine Mischung aus dunklem Ambient, waberigen Synthi-Melodien, Einsprengsel aus griechischer Folklore und Opern (?), Schnipsel aus Filmen, vermutlich ebenso aus Griechenland, und irgendwelchen mysteriösen, absolut unidentifizierbaren Geräuschen. Und alles in einer Klangästhetik, die schwer nach einem Dachbodenfund aus längst vergangenen Jahrzehnten klingt.

Hier wird wirklich ein komplett eigener Kosmos aufgefächert, mir fallen selbst nach intensivem Grübeln absolut keine wirklich passenden Referenzpunkte ein, aber das Album ist, wenn man sich drauf einlässt, atmosphärisch und mitreißend – kein Wunder, dass die auf 99 Exemplare begrenzte Vinyl-Scheibe innerhalb eines Augenblinzelns weg war. Wahrlich ein außergewöhnlicher, ziemlich irrer Trip, so was hört man nicht alle Tage!

In digitaler Form erwerben und vorher natürlich auch alles anhören, kann man hier.

Eusebeia braucht man nicht mehr groß vorstellen – dank zahlreicher toller Releases seit Jahren eine Institution im Drum’n’Bass-Bereich, bei Aisatsaana wäre aber eine Backgroundinfo nicht übel gewesen, nur leider konnte ich außer dem Umstand, dass es sich um eine junge Frau aus Russland handelt, nichts herausfinden.

Beide haben jedenfalls ihre Köpfe zusammengesteckt und eine EP namens „Transformation“ produziert, die auf dem allseits bekannten Berliner Label Samurai Music erschienen ist. Musikalisch sind das spannende, verhältnismäßig introvertierte, dunkel-träumerische 20 Minuten (= 4 Tracks geworden) geworden, die drauf verzichten das Publikum anzuspringen, sondern eher durch die Hintertür Wirkung entfalten.

Anhören und kaufen (Digital/Vinyl) kann man hier!

Das Duo Rezzett war erstmals hier Thema und nun gibt’s Nachschub in Form der EP „Puddings“, mit der Rezzett ihren ohnehin schon höchst exzentrischen Sound noch mal eine Stufe ausbauen. Zuweilen klingt das wie Actress (siehe hier, hier oder hier) in seiner experimentellsten Phase, nur halt noch brüchiger und verschrobener, macht dann aber mit „Treade“ eine Kehrtwende, die bisher bei Rezzett in der Form noch nicht auf dem Programm stand: Astreiner Noise.

Kann man alles für spinnerten Quatsch halten, aber eins muss man einfach zugeben: Die Jungs ziehen nun seit über 10 Jahren ein wirklich komplett eigenes Ding durch.

Alles anhören und kaufen kann man hier.

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