22. Juli 2024

BBC Radio 4-Hörspiel über Mary Wollstonecraft, Mary Shelley und AI

„A Vindication of Frankenstein's Monster“ von Linda Marshall Griffiths

Lesezeit: 2 min.

Mutter und Tochter haben verdammt viel bewegt: Mary Wollstonecraft (1759-1797) veröffentlichte 1792 „A Vindication of the Rights of Woman: with Strictures on Political and Moral Subjects“ (jüngste dt. Ausgabe: „Die Verteidigung der Frauenrechte“), in dem sie vehement das Recht auf Bildung auch für Frauen einforderte und einen Stein ins Rollen brachte, der viel zu lange unbeweglich schien. Und ihre Tochter Mary Shelley (1797-1851) schrieb mit „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ (im Shop) ein Zentralwerk europäischer Literatur, dessen Wirkung kaum überschätzt werden kann, gern auch immer dann, wenn es um wissenschaftliche Hybris geht.

Linda Marshall Griffiths hat nun für die britsche BBC ein dreiteiliges Hörspiel geschrieben, „A Vindication of Frankenstein’s Monster“, dass die Anliegen der beiden Frauen vereint und sich so dem Thema „Artificial Intelligence“ erfrischend originell annähert. BBC Radio 4 dazu:

Linda Marshall Griffiths’ Drama stellt die Frage, was passieren würde, wenn eine Frau eine Frau erschaffen würde  – ausgehend von Mary Wollstonecrafts bahnbrechendem feministischen Text „A Vindication of the Rights of Woman“ (1792) über eine radikale Neuinterpretation von Mary Shelleys „Frankenstein“ (1818) bis hin zur heutigen Welt der künstlichen Intelligenz.

In der ersten Folge des Dreiteilers begibt sich Lizzie in die Welt von Mary Wollstonecraft am Ende des 18. Jahrhunderts, und sie hat Fragen. Auf den Spuren von Wollstonecrafts außergewöhnlichem Leben wird Lizzie durch Marys Tapferkeit, Intelligenz und Gabe, sich in die falschen Männer zu verlieben, herausgefordert. Aber dies ist keine Zeitreise, denn Lizzie erschafft eine virtuelle Realität, in deren Mittelpunkt Mary Wollstonecraft steht. Doch als die „KI“ Wollstonecraft zum Leben erwacht und in ihrer virtuellen Welt gefangen ist, beginnt die KI sich zu fragen, was sich für Frauen mehr als zweihundert Jahre nach der Veröffentlichung ihres Manifests geändert hat – haben Frauen Gleichheit und Freiheit erreicht? Und Lizzie, die schwanger ist und bei der vor kurzem ein Aneurysma diagnostiziert wurde, muss sich entscheiden, ob sie ihr Leben von ihrer Gesundheit, ihrem Liebhaber Max und ihrer bevorstehenden Mutterschaft einschränken lassen oder ob sie ihr Werk vollenden und Wollstonecrafts Reise nach Norwegen verfolgen will.

Abb. Lydia Wilson/BBC Radio 4

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