25. August 2024

Southside: „Break The Silence“

Neues Album der Trap-Legende

Lesezeit: 2 min.

Der in der Trap-Hochburg Atlanta geborene Produzent und Rapper Joshua Howard Luellen, bekannt als Southside oder Sizzle, gehört zu den ganz, ganz Großen der Szene. Luellen begann im Alter von 14 Jahren mit den Basteln von Beats, arbeitete im Alter von 17 Jahren an Waka Flocka Flames erfolgreichen Debütalbum „Flockaveli“ mit und konnte kurze Zeit später eine Produktion auf „Watch the Throne“ von Jay-Z und Kanye West landen, um 2011 dann auf „Ferrari Boys“ von Flame und Gucci Mane nahezu die gesamte Arbeit hinter den Kulissen zu übernehmen. Viele weitere Veröffentlichungen wie Young Thugs Hitsingle „Danny Glover“ folgten, endgültig konnte er sich dann mit „Monster“ (2014) von Überrapper Future etablieren, zu dem er vier Tracks beisteuerte. Spätestens ab da waren Southside, aber auch sein 2010 zusammen mit TM88 und Lex Lugner gegründetes Produzententeam 808 Mafia nicht mehr wegzudenken.

Southside, der bis zum heutigen Tag lediglich die Musiksoftware „Fruity Loops“ nutzt, war nicht nur für zahlreiche bekannte Songs verantwortlich, sondern drückte dem ganzen Genre bis zum heutigen Tag mit seinem äußerst prägnanten Sound, schwer, schmutzig, düster, bedrohlich, häufig orchestral, mit tief wummernder 808-Kickdrum, trockener, knalliger Snaredrum und vor allem mit klapperschlangen-artigen Hi-Hats, einen Stempel auf, wie nur wenige. Trap ohne Southside? Undenkbar.

Mit eigenen Veröffentlichungen hält sich der Mann dagegen eher zurück, was aber durchaus verständlich ist: Mixtapes wie die „Free Agent“-Reihe (2014-2015) oder „Trap Ye“ 1 und 2 (2017/2018) sind Klassiker und gehören zum Inventar eines jeden Fans des Genres. Wer solche Höhen erklommen hat, möchte natürlich nichts kaputt machen und ist entsprechend vorsichtig.

Nach vier Jahren Wartezeit und ewiger Anteaserei wurde nun ein weiteres Mixtape oder Album (die Grenzen sind da ja fließend) veröffentlicht und „Break The Silence“ liefert ab. 16-mal poltern pompöse Beats aus den Boxen, so dreckig und fensterscheibenzersprengend wie man’s erwartet, auch der in den letzten Jahren kultivierte Hang zur Melancholie findet sich in ausgeprägter Form wieder. Neu ist, dass Southside als Rapper sich jetzt offensichtlich ein wenig an Future orientiert, was allerdings nicht immer glückt. Unter dem Strich eine äußerst empfehlenswerte Veröffentlichung, die aber ebenso deutlich macht, dass der 808-Mafia-Boss wohl keine ganz große Duftmarke mehr setzen wird.

Hier kann man sich alles anhören, zu kaufen (nur in digitaler Form) gibt’s das bei allen üblichen Verdächtigen.

Foto ganz oben: Wikipedia

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