Timur Bekmambetows „Mercy“
Chris Pratt auf dem heißen Stuhl
2004 war der Russe Timur Bekmambetow kurz richtig heiß. Er hatte die ersten beiden Romane der „Wächter“-Reihe seines Landsmanns Sergei Lukjanenko verfilmt und damit einige Aufmerksamkeit erregt. Klar, dass Hollywood anrief, wo Bekmambetow Mark Millars Comic „Wanted“ in Angriff nahm und u.a. mit Angelina Jolie auf die Leinwand brachte. Im Westen kamen danach noch die höchst vergessenswerten „Abraham Lincoln Vampirjäger“ und „Ben Hur“, als Produzent fiel er zuletzt für Amazon Primes „War of the Worlds“ auf.
Für Amazon MGM Studios hat er nun den dystopischen Thriller „Mercy“ inszeniert. Mit u.a. Chris Pratt, Rebecca Ferguson und Kali Reis, nach einem Skript von Marco van Belle. Pratt wird des Mordes an seiner Frau bezichtigt, und sitzt nun gefesselt auf einem Stuhl – Assoziationen zu Kubricks „Uhrwerk Orange“ stellen sich ein – der KI (Ferguson) gegenüber, die darüber befinden soll, ob er schuldig ist, und dabei als Richter, Geschworene und Henker zugleich agiert. Pratt hat 90 Minuten Zeit, seine Unschuld zu beweisen, wobei ihm zwar reichlich Ressourcen zur Verfügung stehen –, aber, ganz klar, hier stimmt etwas ziemlich gründlich nicht.
Natürlich lässt sich Bekmambetow nicht lumpen und erzählt die knifflige Angelegenheit in Real Time. Und gehen wir mal einfach davon aus, dass Sonny Boy Pratt das schon hinkriegt. Wer sich für den Streifen interessiert, der am 29. Januar in die Kinos kommt, sollte den Trailer vielleicht überspringen, denn sehr offensichtlich überlässt er nicht mehr viel dem Kinoerlebnis – so krass sieht man das nur selten.
Kommentare