25. April 2015 2 Likes

Die Herrenrasse?

„Dark Knight 3“ kommt – Frank Miller schließt die Trilogie ab

Lesezeit: 2 min.

Das Gerücht geisterte schon ein Weile herum, aber seit Freitag ist es offiziell: DC Comics veröffentlicht im Herbst den dritten Teil der „Dark Knight“-Trilogie von Frank Miller.

Die ursprünglich 1986 entstandene Miniserie „Batman: The Dark Knight Returns“ ist ein Meilenstein der Comic-Geschichte und so etwas wie ein kleiner kultureller Einschnitt. Der Band löste einen Welleneffekt aus, der bis heute spürbar ist, denn ohne ihn sähe die aktuelle Popkultur sehr anders aus.

Damals hatte Miller den alternden Bruce Wayne in ein fiebriges Science-Fiction-Endzeit-Szenario versetzt, in eine Welt voller Anarchie und Gewalt, Orwell’scher Auswüchse und totaler Medienpräsenz. Wayne sah sich genötigt, noch einmal ins Kostüm zu steigen, um wieder Ordnung ins Chaos zu bringen.

Bereits „Dark Knight 2“ war 2001/02 eine Überraschung mit der man nicht unbedingt berechnet hätte. Und zwar in jeder Hinsicht. Miller hatte sich in den Jahren zuvor nämlich weitgehend vom US-Comic-Mainstream gelöst (sprich: Superheldencomics) und Werke wie „Sin City“ oder „300“ angefertigt und war auf dem Weg nach Hollywood. DK2, wie man das Werk gern nennt, konnte man daher durchaus auch als Verweigerung verstehen, denn ein simples Sequel war es nicht. Eher eine Anti-These, ein Meta-Comic – oder ein Stinkefinger.

In den folgenden Jahren nahm die Produktivität Millers stetig ab. Sein gesundheitlicher Zustand ließ wohl nicht viel zu. Aber zunehmend fiel er auch durch seltsame Kommentare auf. Und es gab nicht wenige, die auch seinen Geisteszustand infrage stellten, nicht zuletzt, nachdem 2011 „Holy Terror“ erschien, eine dünne Graphic Novel, in der ein Batman-ähnlicher Superheld die islamistische Gefahr in Charles-Bronson-Manier beseitigt.

Jetzt also „DK3“. Es ist der Untertitel, der einen nachdenklich stimmt: „The Master Race“. Was immer da auf uns zukommt, richtig Freude weckt es nicht.

Co-Autor der achtteiligen Serie ist Brian Azzarello (100 Bullets), ein Zeichner wurde noch nicht genannt. Welchen Einfluss Azzarello auf die Reihe hat, ist völlig unklar. Er war allerdings auch schon maßgeblich an „Before Watchmen“ beteiligt, dem  kontroversen Prequel-Monster zu Alan Moores „Watchmen“. Er weiß also, wie es sich in der Schusslinie anfühlt.

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