TV-Tipp: „Grain – Weizen“
Die Öko-Dystopie heute auf Arte
Die Erde ist infolge des Klimawandels fast unbewohnbar geworden. Um die restliche Menschheit zu ernähren wird in den kleinen Gebieten relativ stabiler Klimazonen ausschließlich genmanipuliertes Saatgut globaler Konzerne angebaut. Doch eines Tages keimt diese Saat nicht mehr. Kein unbekanntes Phänomen. Aber ein Problem, das die Wissenschaftler immer wieder lösen konnten. Diesmal nicht, es droht eine Hungerkatastrophe. Und den einsamen Rufer in der Wüste, den Forscher, der genau diese Entwicklung schon vor Jahren vorhergesagt hat, hat man in die Wüste gejagt, weil der Nervtöter die Konzerninteressen gestört hat. Jetzt wird dieser Cemil Akman (Ermin Bravo) dringend gesucht. Aber Akman ist ins „Totland“ gezogen, das giftmüllverseuchte Gebiet, in dem es kaum noch Leben gibt. Professor Erol Erin (Jean-Marc Barr) folgt ihm, auch wenn es verboten und gefährlich ist.
Semih Kaplanoglus Öko-Dystopie „Grain – Weizen“ macht wirklich keinen Hehl aus ihrer Botschaft. Da ist nichts subtil angedeutet, da wird glasklar die große Keule rausgeholt, um dem Betrachter einzuhämmern, was da gerade gewaltig schiefläuft und was die Folgen sein könnten. Verpackt ist das in edelste Schwarzweißbilder, frei nach dem Motto: Kunst ist karg. Dafür steht auch Darsteller Jean-Marc Barr, der sich seit „Im Rausch der Tiefe“ (1988) fast nur noch im Arthouse-Kino aufhält. Aber man kann Kaplanoglu ja nicht mal böse sein, auch wenn das alles arg prätentiös daherkommt. Besser als die ständige Ignoranz ist sein Message-Film allemal.
Arte zeigt „Grain – Weizen“ heute um 23.15 Uhr. Außerdem ist der Film bis zum 22.12.2020 in der Mediathek abrufbar.
Grain – Weizen • Frankreich, Deutschland, Türkei 2015 • Regie: Semih Kaplanoglu • Darsteller: Jean-Marc Barr, Ermin Bravo, Grigory Dobrygin, Cristina Flutur, Lubna Azabal
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