Alter Preis mit neuem Namen
Der John W. Campbell Award wird zum Astounding Award
Nachdem der World Fantasy Award vor ein paar Jahren H. P. Lovecrafts Büste als altgediente Trophäe für den traditionsreichen amerikanischen Genre-Preis in Rente schickte, weil man sich mit Lovecrafts allgemein bekanntem rassistischen Weltbild nicht länger
wohl fühlte oder gar assoziieren lassen wollte, wurde nun der John W. Campbell Award, der seit 1973 von der World Science Fiction Society an den besten neuen Autor eines jeden Jahres vergeben wird, in Astounding Award umbenannt.
Campbell (1910–1971) war ein SF-Autor des Golden Age und prägte das Science-Fiction-Genre ab 1937 vor allem als Herausgeber des Magazins „Astounding Science Fiction“ bzw. „Analog Science Fiction“ – und äußerte sich immer wieder kontrovers bis offen rassistisch gegenüber Afroamerikanern und zum Thema Sklaverei. Oder wie es die in Hongkong geborene Autorin Jeanette Ng – die diesjährige und somit letzte Gewinnerin des Campbell Awards – ausdrückt: „John W. Campbell war ein Faschist.“
Das soll und kann man nicht tolerieren und auch nicht mit „antiquierten Ansichten“ oder „historischem Kontext“ rechtfertigen. Das dachten sich auch die World Science Fiction Society und Dell Magazines, die den Award sponsern, und entschieden sich für einen neuen Namen.
Kommentare