Arthur C. Clarke Award für Harry Josephine Giles
„Deep Wheel Orcadia“ als bester Roman ausgezeichnet
Normalerweise ist der „Originalitätspreis“ keine gute Sache, weil die Bezeichnung das genaue Gegenteil meint. Aber nun hat Harry Josephine Giles den Arthur C. Clarke Award gewonnen (und sich bei der Jury zum Beispiel gegen Kazuo Ishiguro durchgesetzt – hier die Shortlist), und man darf davon ausgehen, dass Originalität eine sehr große Rolle beim Votum gespielt haben dürfte. Denn eigentlich ist der seit 1987 verliehene Preis dem besten in Großbritannien erschienenen Science-Fiction-Roman vorbehalten. Aber „Deep Wheel Orcadia“ ist nicht einmal ein Roman im typischen Sinne.
„Deep Wheel Orcadia“ ist ein Vers-Epos. Verfasst im Dialekt der schottischen Orkney-Inseln – „Orcadian“. Oookay, ist jetzt nicht so meins, könnte man denken. Aber gemach. Denn natürlich ist auch eine Übersetzung ins Standard-Englische dabei. Oder? Jein. Denn auch die von Giles selbst angefertigte Übersetzung mutet eher an, als hätte DeepL vom Jupiter die Sache übernommen.
Und worum geht es? Der Verlag beschreibt es so: „Astrid kehrt von der Kunstschule auf dem Mars nach Hause zurück und sucht nach Inspiration. Darling flieht vor einem Leben, das nie so richtig zu ihr gepasst hat, und sucht nach einem Ort, an dem sie sich verstecken kann. Sie treffen sich auf Deep Wheel Orcadia, einer weit entfernten Raumstation, deren Bewohner ums Überleben kämpfen, denn der Wandel der Zeit droht die Gemeinschaft abzuhängen.“
Harry Josephine Giles stammt – logo – von den Orkneys, wie sollte man auch sonst auf so eine Idee kommen.
Und so liest sich das dann:
Wahnsinn, right? Und ganz große Klasse!
Und wer das (schmale) Buch zu Weihnachten verschenkt, hat den Originalitätspreis schon mal sicher. Ganz unironisch.
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