31. Dezember 2017 1 Likes

Das Blindsight-Project

Peter Watts' Meisterwerk in bewegten Bildern

Lesezeit: 2 min.

Peter Watts ist ein Science-Fiction-Autor, der bemerkenswert loyale und aufmerksame Leser hat – nur leider viel zu wenige. Der Kanadier gehört heute zu den wenigen Vertretern des Genres, die das Wörtchen „Science“ in Science-Fiction ernst nehmen und unverhohlen literarische Ambitionen hegen. Das macht es Lesern, die vor allem Unterhaltung suchen, nicht gerade leicht, seine Romane zu mögen, von denen es eh viel zu wenige gibt.

Er hat seit 1999 nur sechs Romane verfasst, dazu gut zwanzig Kurzgeschichten. Zwischen ’99 und 2004 entstand die Rifters-Trilogie, „Starfish“ (dt. Abgrund), „Maelstrom“ (dt. Mahlstrom) und „βehemoth“ (dt. Wellen), gefolgt von „Blindsight“ (2006; dt. Blindflug, im Shop) und 2014 „Echopraxia“ (dt. 2015, im Shop), der im gleichen Universum wie der Vorgänger angesiedelt ist. Dazwischen entstand 2011 „Crysis: Legion“, der Roman zum Game; ein Job, den Watts nur deshalb angenommen hat, weil er sich selbst beweisen wollte, dass er auch in wenigen Wochen ein Buch schreiben kann, wie er damals in seinem Blog ironisch anmerkte.

„Blindflug“ sticht aus diesem exzellenten Werk noch einmal ein klein wenig hervor. Das Buch gehört ohne jeden Zweifel zu den besten SF-Romanen, die das Genre hervorgebracht hat, es ist ein Roman, der unzugänglich, schwierig und in jeder Hinsicht und im besten Sinne anspruchsvoll ist. Und er fasziniert Leser und treibt sie nicht nur zu ausufernden Diskussionen, sondern auch dazu, ihre Freizeit zu opfern, um die Welt des Romans zu visualisieren. Wie Danil Krivoruchko, ein in New York lebender Art Director and VFX-Künstler, der das mysteriöse Blindsight Project ins Leben gerufen hat, zu dem jetzt auch ein kurzer Teaser erschienen ist.

Das hat etwas von „Proof of Concept“ – und es wäre natürlich schon eine spannende Angelegenheit, wenn „Blindflug“ ins Kino käme. Und sei es auch nur, damit mehr Menschen den Roman lesen. Oder es wenigstens versuchen.

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