9. September 2021

„Das Glashotel“ von Emily St. John Mandel

Der neue Roman der Autorin von „Das Licht der letzten Tage“

Lesezeit: 1 min.

Mit „Station Eleven“ alias „Das Licht der letzten Tage“ veröffentlichte die kanadische Autorin Emily St. John Mandel 2014 einen endzeitlichen sowie postapokalyptischen Roman, der weit über die Genre-Grenzen hinaus Anklang fand. Das Buch wurde mit dem Arthur C. Clarke Award und dem Toronto Book Award ausgezeichnet und für den National Book Award und den PEN/Faulkner Award nominiert. Fürs pandemie-geplagte Protokoll: Im Bestseller ging es damals, in dieser anderen Welt vor COVID-19, um das Während und das Nach einer verheerenden, die moderne Zivilisation auslöschenden Grippe-Pandemie.

Auch Emily St. John Mandels jüngster Roman „The Glass Hotel“ wurde 2020 hymnisch vom englischsprachigen Feuilleton abgefeiert und liegt als „Das Glashotel“ nun in der Übersetzung von Bernhard Robben bei Ullstein auf Deutsch vor. Mit diesmal u. a. der Finanzkrise der 2000er als Hintergrund, erschafft die 1979 geborene Kanadierin ein kunstvolles Mosaik aus menschlichen Schicksalen, die sie mit ihrer exquisiten Prosa zusammenführt. Und wer ganz genau liest, findet sogar ein, zwei Brotkrumen, die zu „Das Licht der letzten Tage“ führen könnten, ohne dass es darauf je ankäme.

„Das Glashotel“ ist sicherlich einer der am feinsten geschriebenen Romane der herbstlichen Saison, der vor Klasse und Können schier funkelt. Ungeachtet seiner schriftstellerischen Güte und Finesse kann es allerdings durchaus sein, dass er nicht alle zu packen vermag, die ins Glashotel einchecken, das im Buch übrigens mitten in der kanadischen Wildnis steht.

Emily St. John Mandel: Das Glashotel • Ullstein, Berlin 2021 • 400 Seiten • Hardcover: 23 Euro

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