„Die Störung“ von Brandon Q. Morris
Kosmische Hard-SF aus Deutschland
Nach Phillip P. Peterson („Vakuum“) ist Brandon Q. Morris der nächste Selfpublishing-Bestsellerautor im Programm von Fischer Tor. Morris heißt eigentlich Matthias Matting, ist Physiker, begeistert sich privat und beruflich für das Weltall, schreibt seit Jahren über Technik und Gadgets für den „Focus“, fungiert als Editor für das „Space“-Magazin und wird als Deutschlands Selfpublishing-Papst gefeiert, der mit seinen Romanen und Sachbüchern schwer erfolgreich ist.
Sein neuer Roman „Die Störung“, diesmal eben über einen Verlag publiziert, ist die typische, um nicht zu sagen klassische Mischung aus kosmischer Hard-SF, Astronauten-Katastrophenfilm und NASA-Thriller: 20 Jahre dringt die Shepherd-1 auf ihrer teuren Mission in die Tiefen des Alls vor, die vier Astronauten an Bord sollen mit ihren Sonden den Urknall fotografieren. Doch dann laufen die Dinge komplett aus dem Ruder, das Schiff wird beschädigt, und ein Besatzungsmitglied trifft eine schlechte Entscheidung und stirbt …
Man spürt beim Lesen die wissenschaftliche und technische Expertise, außerdem hat Matting alias Morris ins Nachwort seines Romans noch einen kleinen Sachartikel und Exkurs in die Quantenphysik gepackt.
Brandon Q. Morris: Die Störung • Fischer TOR, Frankfurt am Main 2021 • 384 Seiten • Paperback: 16,99 Euro
Kommentare
Eine echte Empfehlung, das Buch zu lesen, ist die Rezension nicht. Sie ist aber auch keine Empfehlung, es nicht zu lesen. Um eine heutige Überschrift zu zitieren: nicht Fisch, nicht Fleisch.
Na ja, es ist auch keine Rezension, sondern nur ein Hinweis, dass das Buch erschienen ist. Wir können leider nicht jedes Buch besprechen, manchmal muss so eine News reichen. Sorry.
Klingt nicht schlecht.
Und ist sogar sehr gut. Ich lese täglich (!) SF, seit 1969 und finde selten Bücher, die mich mit neuen Ideen überzeugen können, aber hier ist eine absolut fantastische Literatur zum Thema Quantenphysik, die mich voll überzeugt hat. Sobald man sich an das Präsens als Erzählzeit gewöhnt hat, zieht Morris den Leser in eine physikalische Tour de force, die mich nicht mehr losgelassen hat, bis ich nach 3 Abenden das Buch durch hatte. Das i-Tüpfelchen ist dann die 36 Seiten starke Erläuterung zur hinter dem Roman stehenden realen Physik. Am zweiten Abend habe sogar mal kurz die Bodenhaftung verloren wegen der Auflösung der Ursache-Wirkung-Kausalität, so macht Lesen Spaß!