„Dune“: Denken über tausend Generationen
Ein Essay im Dlf über das menschliche Zeitverständnis und seine Überwindung
Dass Menschen nicht in großen Zeiträumen denken können, erleben wir gerade wieder einmal hautnah mit – manchmal ist im Frühjahr selbst der Herbst unvorstellbar weit weg. Vom Klimawandel, dieser Katastrophe in Zeitlupe, wollen wir lieber gar nicht erst reden.
In der Science-Fiction sind große Zeiträume allerdings gang und gäbe. Oft dient die Verlegung in eine ferne Zukunft nur dem Zweck, sich von den banaleren Gegenwartsproblemen zu lösen und fabelhafte Technik etwas plausibler erscheinen zu lassen. Ehrgeizigere Autoren haben aber auch bereits versucht, die Geschichte der Menschheit mit ganz dickem Pinselstrich nach vorn zu denken, zu spekulieren, wie sich das alles entwickeln könnte – gerne auch mal bis zum Ende des Universums.
Auch Frank Herbert hat sich in seinem Klassiker „Dune - Der Wüstenplanet“ (im Shop) mit großen Zeiträumen beschäftigt. Seine Geschichte spielt aber nicht nur viele tausend Jahre in einer Zukunft, in der die Menschheit die Galaxis besiedelt hat und die Erde längst vergessen wurde. Ein wesentlicher Bestandteil des Romans beschäftigt sich jedoch auch mit dem Gedanken, das Zeitverständnis der Menschen zu verändern. So arbeiten etwa die Fremen an einem sehr langfristigen Plan, ihre Wüstenwelt Arrakis zum Blühen zu bringen, und der Orden der Bene Gesserit ist damit beschäftigt, durch ein über viele Generationen angelegtes Zuchtprogramm den Kwisatz Haderach hervorzubringen, einen Übermenschen, der alles Wissen in sich vereint und die Zukunft vorhersagen kann.
Mit all diesen Aspekten beschäftigt sich Benedikt Schulz in seinem Essay „Über das menschliche Zeitverständnis und seine Überwindung“, der im Deutschlandfunk lief und derzeit auf der Website des Senders gehört und/oder gelesen werden kann. Anhand von Herberts Roman spürt er diesem Gedanken nach und zieht daraus auch Schlüsse für unsere Gegenwart. Sehr hörens- bzw. lesenswert!
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