6. Dezember 2019

Frankensteins Labor kommt unter den Hammer

Genre-Kunst: Bernie Wrightons „Frankenstein“-Meisterwerk wird versteigert

Lesezeit: 1 min.

Anno 1818 veröffentlichte Mary Shelley mit „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ einen Klassiker der Schauerliteratur und der frühen Science-Fiction. 1983 erschien eine bebilderte Ausgabe des Romans bei Marvel, für die der amerikanische Comic-Künstler Bernie Wrightson (1948–2017) eine unvergessliche Serie ungeheuer aufwendiger und detailreicher Schwarz-Weiß-Illustrationen gezeichnet hatte. Sieben Jahre lang arbeitete der Meister des Makabren, wann immer sich zwischen seinen anderen Aufträgen Zeit fand, an den 50 eindrucksvollen, staunenswerten „Frankenstein“-Tuschebildern, die an traditionelle Stiche sowie die Meisterwerke der alten Buchillustratoren gemahnen – Wrightson schuf sogar eigens eine Skulptur des Monsters als Modell.

Am 10. Dezember wird nun das Original von Bernie Wrightsons wohl denkwürdigstem Frankenstein-Bild versteigert, das den titelgebenden Mediziner und dessen lebendig gewordene Kreatur in Frankensteins Labor zeigt, das vor Inventar geradezu aus allen Nähten platzt. Man bezeichnet das Bild, das 1983 den umlaufenden Umschlag der originalen Marvel-Ausgabe mit den Bildern des Amerikaners zierte, als „Wrightsons Sixtinische Kapelle“. Beim Auktionshaus Profiles in History in Hollywood erwartet man hohe Gebote, womöglich sogar ein Durchbrechen der magischen 1-Millionen-Dollar-Schallmauer – sicher auch mit einem Blick auf Frank Frazettas „Egyptian Queen“, das im Mai für 5,4 Mio. Dollar versteigert wurde. Irgendjemand macht sich dieses Jahr ein monströses Weihnachtsgeschenk.

Auf Englisch erschien zuletzt 2008 bei Dark Horse eine großformatige „Frankenstein“-Buchausgabe mit Bernie Wrightsons beeindruckenden Illustrationen.

Bilder: © 1983 Bernie Wrightson

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