14. August 2018

Isländische Endzeit

„Blackout Island“ von Sigríður Hagalín Björnsdóttir

Lesezeit: 1 min.

Island hat man eher für Bitcoin-Mining, Fischfang und einen markigen Stadionschlachtruf auf dem Schirm – und nicht unbedingt für originäre Science-Fiction-Werke. Umso interessanter und spannender, dass bei Suhrkamp mit „Blackout Island“ von Sigríður Hagalín Björnsdóttir gerade ein isländischer Science-Fiction-Roman erschien.

Die 1974 geborene Björnsdóttir studierte in Spanien und den USA, heute arbeitet sie als Journalistin in ihrer Heimat. In ihrem Romandebüt exerziert sie auf knapp 300 Seiten – übrigens ganz ohne Anführungszeichen, trotz Dialoge – ein sehr ordentliches Endzeit-Szenario durch, das damit beginnt, dass Island erst vom Internet und dann vom Rest der Welt abgeschnitten wird. Björnsdóttir beleuchtet die gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und persönlichen Folgen anhand von geschickt gewählten Episoden und einer Handvoll Protagonisten. Dabei überzeugt nicht nur die knackige, spröde Rahmenhandlung über einen einsamen Überlebenden in einem abgelegenen Fjord.

Hier findet sich eine Leseprobe zu „Blackout Island“, das von Tina Flecken aus dem Isländischen übersetzt wurde und als Taschenbuch und E-Book vorliegt.

Sigríður Hagalín Björnsdóttir: Blackout Island • Suhrkamp, Berlin 2018 • 276 Seiten • Taschenbuch: 10 Euro

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