Mit Sicherheit nicht normal

Warren Ellis ist nicht normal – und das ist eine absolut positive Bestandaufnahme und Feststellung. Sein Pensum? Irre. Sein Output? Irre, und irre gut. Also alles andere als gewöhnlich, oder eben normal. In einer perfekten Comicwelt würde jeder, der sofort „Watchmen“ schreit, in der nächsten Sekunde überzeugt „Planetary“ hinterhersagen – und nicht nur die coolen neuen James Bond-Comics von Mr. Ellis, sondern auch seine eigenständigen Science-Fiction-Serien „Trees“ und „Injection“ auf Deutsch erscheinen.

In den letzten Jahren hat Ellis in Sachen Comic-Storytelling formattechnisch immer wieder mit Geschichten gespielt, die innerhalb eines Heftes abgeschlossen waren. In der Kürze liegt die Würze. Da wundert es nicht, dass Ellis ständig vom Format der Novelle schwärmt, wenn es um Prosa geht. Nach seinem letzten Roman „Gun Machine“ und seinen Erzählungen „Ein Haufen toter Schweine“ und „Elektrograd“ steht mit „Normal“ deshalb nun eine Novelle aus Ellis’ verrückt-fleißiger Futurologen-Feder an. Im Mittelpunkt des Techno-Thrillers stehen Visionäre, Vorhersager und Zukunftsforscher, die in einem experimentellen Wald in Oregon vom Leben zwischen Heute und Morgen entspannen. Dann verschwindet dort ein Mann …

Bevor im November das Taschenbuch auf Englisch rauskommt, serialisiert der Verlag Farrar, Straus & Giroux (wo im Original auch Jeff VanderMeers „Southern Reach“-Trilogie erschienen ist) „Normal“ als vierteilige E-Book-Fortsetzungsgeschichte. Los geht’s am 11. Juli …