16. November 2021 1 Likes

Heimkino-Highlights im November

Neues und Altes jenseits des großen Saals

Lesezeit: 6 min.

Jeden Monat die gleiche quälende Frage angesichts eines Bergs von Neu-Veröffentlichungen: „Was lohnt sich?“ – regelmäßige Hinweise der Redaktion sollen das Leben zumindestens ein wenig leichter machen!

 

1. Galaxy Destroyer (1986)

Bei wem? WMM Als was? Mediabook (DVD, Blu-ray) Wann? 12.11.2021

Worum geht’s? Der Raumpirat Harry Trent muss fliehen. Doch seine Flucht wird zur Irrfahrt des Schreckens. Gigantische Kreaturen wüten in der Tiefe des Weltalls. Planet um Planet fällt ihren todbringenden Kriegsrobotern zum Opfer. Trent will die Erde warnen, doch zu spät! Die Diktatoren des Universums verbreiten Chaos und Verwüstung. Nur wenige stellen sich der Übermacht des außerirdischen Terrors. Die Schlacht beginnt …

Prognose: Natürlich völliger Unsinn, aber Unsinn mit Liebe: Regisseur Brett Piper (unter anderem verantwortlich für Kostbarkeiten wie „A Nymphoid Barbarian in Dinosaur Hell“, 1990) macht auch hier aus wenig etwas mehr und begeistert mit Stop-Motion-Monstern, an Bindfäden hängenden Raumgleitern, Endzeitrockern und einen guten Schuss Ironie. Klar, roh und rumpelig und nie wirklich mitreißend, aber auf eine gewisse Weise trotzdem um einiges unterhaltsamer als so manch zu Tode optimierter Langweiler aus der Big-Budget-Küche. Aber: Filme dieser Art entfalten ihren Reiz meist erst so richtig in der originalen Sprachversion, die deutsche Synchro schmälert das Vergnügen deutlich.

Die Nummer lief übrigens so erfolgreich (soll heißen, dass Budget von geschätzten 7,99$ wurde zur großen Überraschung aller eingespielt), dass 1988 mit „Mutant War“ noch eine Fortsetzung veröffentlicht wurde, die’s bei uns allerdings noch nicht auf Scheibe geschafft hat.

Galaxy Destroyer USA 1986 • Regie: Brett Piper • Darsteller: Matt Mitler, Denise Coward, Joe Gentissi, Bill MacGlaughlin, Saunder Finard, Helene Michel Martin, Robin Lovett

 


„Contaminator“

2. Contaminator (1989)

Bei wem? WMM Als was? Mediabook (DVD & Blu-ray) Wann? 18.11.2021

Worum geht’s? In einer nicht allzu fernen Zukunft ist Venedig zu einer verseuchten Geisterstadt verkommen. In einem unterirdischen Forschungslabor der Tubelar Cooperation werden mysteriöse Funksprüche abgesetzt bevor der Kontakt ganz abbricht. Eine Spezial-Einheit soll den Wissenschaftlern zur Hilfe eilen, doch schnell stellt sich heraus, dass jede Hilfe zu spät kommt. Grausige Mutanten schleichen durch die schier endlosen unterirdischen Korridore und töten jeden, der sich dort wagt entlang zu begeben. Auch die Männer und Frauen der Einheit müssen nun um ihr Leben kämpfen … doch nicht nur die schleimigen blutrünstigen Monster, die in den dunklen Gängen auf sie lauern, sind eine Gefahr …

Prognose: … und wenn von Unsinn die Rede ist, fällt garantiert irgendwann der Name Bruno Mattei. Zu den Wahnwitz-Meisterwerken von Mattei hatte ich bereits hier, hier und hier geschrieben, da ist ein Hinweis zu „Contaminator“ nur folgerichtig. Hierbei handelt es sich um ein Rip-off von James Camerons … nein, nicht wirklich von „Terminator“ (1984), wie man angesichts des Covers und des Titels meinen möchte, der Film orientiert sich weitaus eher an „Aliens“ (1986), wurde aber im Italien und weiteren Länder trotzdem als rotzfrech als „Terminator II“ veröffentlicht und zwar zwei Jahre bevor „Terminator II: Judgement Day“ ins Kino kam. Wie üblich bei Mattei handelt es sich dabei im Grunde um einen Fanfilm, der ganze Szenenabläufe der Vorbilder unverfroren kopiert, nur eben um einiges billiger und wackliger und deswegen meist lustiger. Allein die Dialoge sind mehr als einmal pures Gold – so stellt eine Darstellerin in einer Szene die völlig berechtigte Frage: „Warum haben Sie uns nicht früher getötet?“ und kriegt die lapidare Antwort „Weil der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen war!“ hingeschmissen. Wer über so was schmunzeln kann und einen Sinn für gar nicht mal so schlechte Handmade-Effekte hat, ist hier bestens aufgehoben.

Contaminator (alias „Shocking Dark“) • Italien 1989 • Regie: Bruno Mattei • Darsteller: Christopher Ahrens, Haven Tyler, Gerette Geretta, Fausto Lombardi, Mark Steinborn, Dominica Coulson, Clive Riche

 


„Apex“

3. Apex (2021)

Bei wem? Eurovideo Als was? DVD, BD Wann? 23.11.2021

Worum geht’s? In der Zukunft im Jahre 2199 werden fünf Elitekämpfer dafür bezahlt, einen Mann auf einer einsamen Insel zu jagen. Aber die Killer straucheln, als die menschliche Beute anfängt, mit Gedankenspielen, Fallstricken und entschlossener Überlebenskraft, die noch keiner der Jäger zuvor erlebt hat, gnadenlos zurückzuschlagen.

Prognose: Ich hatte mich ja schon ein paar Mal über den immensen (allein für dieses Jahr standen neun (!) Filme auf dem Programm, für 2022 sind bereits fünf weitere gelistet), qualitativ aber extrem mageren aktuellen Output von Bruce Willis ausgelassen. Warum jetzt also noch mal? Eigentlich kann man’s stecken, oder? Na ja, einer der neusten Auswürfe der Willis-Fabrik, ein Remake von „Surving the Game“ (1994), welcher wiederum auf der Kurzgeschichte „The Most Dangerous“ von Richard Connell basiert – die großen Einfluss auf Filme wie „Running Man“ (1987), „Predator“ (1987), „The Hunt“ (2020) ausübte, soll angeblich nicht ganz so schlecht sein. Was immer das jetzt auch heißt.

Apex • USA 2021 • Regie: Edard Drake • Darsteller: Bruce Willis, Neil McDonough, Alexia Fast, Lochlyn Munro, Megan Peta Hill, Corey Large, Eric Buarque, Trevor Gretzky

 


„Proxima – Die Astronautin“

4. Proxima – Die Astronautin

Bei wem? Koch Media Als was? DVD, BD Wann? 25.11.2021

Worum geht’s? Die Menschheit steht an der Schwelle zu einer neuen Ära: Die Eroberung des Mars steht unmittelbar bevor, eine letzte Mission bereitet den epochalen Griff nach den Sternen vor. Astronautin Sarah befindet sich kurz vor dem Moment, auf den sie ihr gesamtes Leben hingearbeitet hat. Doch je näher der Start rückt und je härter die Ausbildung wird, umso größer wird der Druck, der auf Sarah lastet. Denn um ins All zu fliegen, muss Sarah ihre Tochter auf der Erde zurücklassen …

Prognose: Hat Kollege Lars Zwickies bereits im Sommer besprochen, hatte im Kino aber natürlich keine Chance und soll aus diesem Grund hier noch mal erwähnt werden: Einer der schönsten Sci-Fi-Filme des Jahres! Traurig aber wahr: In der Abteilung mit den Extras findet sich nur ein kümmerlicher Trailer …?!

Proxima – Die Astronautin (USA 2019) • Regie: Alice Winocour • Darsteller: Eva Green, Matt Dillon, Lars Eidinger, Sandra Hüller, Nancy Tate, Jan Oliver Schroeder, Vitaly Jay

 


„Anna“

… und was gibt’s im TV & Internet?

• Wellington Paranormal, Staffel 2 – ab 02.11.2021, Sky Comedy: Neuseeländische Comedy-Serie um zwei Cops, die sich plötzlich um übernatürliche Fälle kümmern müssen. Showrunner: Taika Waiti und Jemaine Clement – ganz nett.

• Anna – ab 04.11.2021, Arte: Postapokalyptische Serie aus Italien, die zuvor in der Arte-Mediathek als Originalversion mit deutschen Untertiteln abrufbar und jetzt als deutsch synchronisierte Fassung ausgestrahlt wird: Ein Virus hat alle Erwachsenen getötet, die Kinder sind fällig sobald sie in die Pubertät kommen. Die Serie dreht sich um die 12jährigen Anna, die sich mit ihrem kleinen Bruder in einem abgelegenen Landhaus in Sizilien durch den Alltag schlagen muss … unser Kollege Michael Meyns ist begeistert!

• Astra Lost in Space, Staffel 1 – ab 4.11.2021, 7Maxx: Anime-Serie um eine Gruppe begabter Schüler, die im Weltraum stranden. Nach Jules Vernes Roman „Zwei Jahre Ferien“

• Manifest, Staffel 3 – ab 04.11.2021, 7Fun: Serie um die Besetzung eines Flugzeugs, die nach ihrem Flug erkennen muss, dass mysteriöserweise fünfeinhalb Jahre vergangen sind und sich jetzt mit einem Leben konfrontiert sieht, das nicht mehr dasselbe ist.

• Arcane, Staffel 1 – ab 6.11.2021, Netflix: Animierte Science-Fantasy-Serie, die im Universum des „League-Of-Legends“-Computerspiels angesiedelt ist.

• Marvel’s Hit-Monkey, Staffel 1 – ab 17.11.2021, Disney+: Animationsfilmserie um einen japanischen Schneeaffen, der sich zusammen mit dem Geist eines Profikillers auf einen blutigen Rachefeldzug in der Unterwelt Tokios begibt.

• Star Trek. Discovery, Staffel 4 – ab 19.11.2021, Netflix: Pflichttermin, klar.

• Stargirl, Staffel 2 – ab 21.11.2021, Sky 1: Die zweite Staffel der eher mäßigen Adaption des DC-Comics.

• Masters of the Universe: Revelation, Staffel 1 (Fortsetzung) – ab 23.11.2021, Netflix: Kollege Christian Endres war von den ersten Folgen angetan und wird mit Sicherheit auch den Rest gucken. Wir natürlich auch, denn Masters … hach, Masters …

• Wellington Paranormal, Staffel 3 – ab 23.11.2021, Sky Comedy: Das nennt sich Service: Geht auch gleich weiter mit der nächsten Runde …

Hawkeye, Staffel 1 – ab 24.11.2021, Netflix: Und die nächste Marvel-Serie – allmählich müssten doch eigentlich auch die hartgesottensten Fans mit der Zeit zu kämpfen haben, oder?

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.