26. Juni 2025

Mein Name ist Villeneuve, Denis Villeneuve

„Dune“-Regisseur macht James Bond

Lesezeit: 2 min.

Die Dreharbeiten für „Dune: Messiah“, die dritte Adaption der Romane von Frank Herbert (im Shop), beginnen im Sommer (Filmstart: Ende 2026), aber Regisseur Denis Villeneuve (neben „Dune“ u.a. „Arrival“ und „Blade Runner 2049“) weiß bereits, was ihn danach erwartet. Denn gerade hat Amazon bekanntgegeben, dass der Franko-Kanadier den nächsten Film der Reihe inszenieren wird.

Einen Teil der Rechte hatte Amazon bereits vor Jahren zusammen mit dem MGM-Filmkonzern erworben, vor einigen Monaten folgte dann die Meldung, der Broccoli-Familie, die das Franchise Jahrzehnte gehütet hatte, auch die „kreative Kontrolle“ abgekauft zu haben.

Angesichts der erheblichen Summen, die im Spiel gewesen sind, war klar, dass man bei Amazon nicht lange zögern würde, dieses Geld zu amortisieren. Nach Daniel Craigs Abgang in „Keine Zeit zu sterben“ (2021) wird garantiert noch in diesem Jahr ein neuer Schauspieler auserwählt, der den Agenten geben wird. Dass nun der Regisseur zuerst genannt wird, darf man als Teil des Countdowns auf diesem Weg verstehen. Zumal Villeneuve als Mann zwischen Kunst und Kommerz eine interessante, wenn auch gewiss kontroverse Wahl sein sein dürfte. Er steht für Eleganz und Stil, gilt aber auch als Pragmatiker, der sich seiner (untergeordneten) Rolle im Räderwerk von Konzernen sehr bewusst ist. Dass er auch physische Action kann, hat er darüberhinaus in „Sicario“ (2015) bewiesen.

Sein Statement: „Einige meiner frühesten Kino-Erinnerungen sind mit 007 verbunden. Ich habe mit meinem Vater James-Bond-Filme gesehen, und zwar seit ‚Dr. No‘ mit Sean Connery. Ich bin ein eingefleischter Bond-Fan. Für mich ist das heiliges Land. Ich habe die Absicht, die Tradition zu ehren und den Weg für viele neue Missionen zu ebnen. Das ist eine große Verantwortung, aber auch unglaublich aufregend für mich und eine große Ehre. Amy Pascal, David Heyman [Anm.: die Produzenten des neuen Films] und ich sind absolut begeistert, ihn wieder auf die Leinwand zu bringen. Vielen Dank an Amazon MGM Studios für das Vertrauen.“

Die große Sorge der Bond-Fans ist seit der Totalübernahme von Amazon, dass das Franchise durch Übersättigung à la Stars Wars oder Marvel verwässert wird. Die ist sicher berechtigt, zumal „James – In der Kita ihrer Majestät“, „Auf haarigen Pfaden mit Blofelds Katze“ und „Die erotischen Eskapaden von Mistress Moneypenny“ einfach zu sehr auf der Hand liegen.

Und Villeneuve? Wer gehofft hat, dass er wirklich Arthur C. Clarkes „Rendezvous with Rama“ (im Shop) verfilmt, was seit Jahren im Raum schwebt, dürfte enttäuscht sein. Daraus wird wohl nichts mehr.

Abb. © Amazon

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