12. August 2021

Trailer: „Prisoners of the Ghostland“ & „Mad God“

Postapokalyptisches Vergnügen & Stop-Motion-Irrwitz

Lesezeit: 2 min.

Man kann von Nicolas Cage halten, was man immer man will, und ich hab wirklich größtes Verständnis für Leute, die bei seinem Namen die Augen verdrehen, man muss aber einfach zugeben, dass es kaum einen zweiten Altstar gibt, dessen Karriere so geil unkoordiniert in sämtliche Richtungen schwenkt und auch keinen, der sich selbst in den allergrößte Mist noch mit Lust und Laune reinhängt.

Wenn überhaupt eine vage Linie in der chaotischen Filmographie des dauerbeschäftigten Mimen auszumachen ist, dann die, dass sich Cage seit „Mandy“ wohl als Hausnummer für besonders extravagante Kost empfehlen will. Und da wirkt die Zusage zu „Prisoners of the Ghostland“ zwingend logisch, denn auf dem Regiestuhl sitzt kein geringerer als Sion Sono, der sich in den letzten Jahren mit herrlich wilden, abseitigen Perlen wie „Love Exposure“, „Tokyo Tribe“ oder „Love & Piece“ tief in weltweite Fanherzen geknabbert hat.

Der Trailer ist natürlich ganz genau der Trailer, den man anhand dieser beiden Namen sehen will – man kann nur hoffen, dass sich das ein oder andere Festival bei uns erbarmt, denn das ist auch ganz genau der Stoff aus dem ausgelassen fröhliche Kinonächte mit regelmäßigen Szenenapplaus gemacht sind.

Kino und VOD-Start in den USA ist der 17.09. Auf einen regulären Start hierzulande braucht man wohl eher nicht hoffen.

Außerdem ist noch ein herrlich schräger, ziemlich finsterer Trailer zu einem Film erschienen, der zwar – vermutlich – nicht so ganz in die Sci-Fi-Ecke passt, dessen Macher Phil Tippett aber als Spezialist für visuelle Effekt an so mancher Sci-Fi-Großtat beteiligt war („Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, „Robocop“, „Robocop 2“). Die Arbeit am Stop-Motion-Animationsfilm „Mad Dog“ fing bereits vor 30 Jahren an, direkt nach dem Abschluss von „Robocop 2“, aber Tippett musste dank „Jurassic Park“ und weiteren Großprojekten pausieren. Erst 20 Jahre später ging es Schritt für Schritt – auch mit Hilfe einer Kickstarter-Kampagne – weiter. Während der Pandemie hatte er dann genug Zeit sein Projekt zu beenden, das am 22. September auf dem Locarno Film Festival erstmalig zu sehen sein wird. Ob Tippetts Höllentrip anschließend ins Kino wandert oder direkt auf Scheibe veröffentlicht wird, ist noch nicht bekannt, aber ich denke, wir dürfen sehr, sehr gespannt sein, denn das sieht schon äußerst ungewöhnlich aus!

Abb.: „Prisoners of the Ghostland“

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