16. April 2014

The Space Project

Tonaufnahmen der Voyager-Sonde im Pop-Remix

Lesezeit: 2 min.

Ich wiederhole die Frage: Wie klingt das Weltall? Eine künstlerische Antwort darauf versucht “The Space Project” zu geben: Vierzehn Bands und Musiker haben Daten der beiden Voyager-Sonden zur elektromagnetischen Strahlung von Saturn, Jupiter und anderen Himmelskörpern in ihre Musik einfließen lassen.

Herausgekommen ist dabei ein so facettenreiches wie traumartig sphärisches Album, das dem Hörer den Sound des Sonnensystems in gewisser Weise erfahrbar machen soll. Elektronica-Produzenten wie das chilenische Duo The Holydrug Couple mischen sich da mit aktuellen Indie-Ensembles á la The Antlers.

Neben diesem jüngsten Versuch, sich den Planeten auf musikalische Weise zu nähern, sei auch an vergangene Projekte wie Isao Tomitas The Planets erinnert. Der japanische Analog-Synthesizer-Pionier, der vor allem mit seiner Adaption von Modest Mussorgskis “Bilder einer Ausstellung” berühmt wurde, widmet sich darin den Kompositionen von Georg Holst und transportierte damit den Begriff der Sphärenmusik in die elektronische Moderne. Dabei blickt das Konzept, den Klang des Weltalls künstlerisch darzustellen, auf eine lange Geschichte zurück - schon Gustav Mahler wollte seine Achte Symphonie so verstanden wissen, “daß das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.”

National Public Radio hat The Space Project (Lefse Records) in seiner First-Listen-Reihe zum kostenlosen Hineinhören zugänglich gemacht, bevor es am 19.04.2014 in den Handel kommt, in Form von sieben Singles, einer CD und natürlich auf Vinyl: http://www.npr.org/2014/04/11/298352246/first-listen-the-space-project

Die beiden für den Basissound verantwortlichen Sonden haben, wie sich das für echte Künstler gehört, in der Zwischenzeit davon gemacht - Voyager 1 hat 2013 als erstes von Menschenhand gemachtes Objekt unser Sonnensystem verlassen. Gute Reise!

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