23. Januar 2020

Bissfest

Mit „Saints & Sinners“ erscheint heute ein vollwertiges VR-Erlebnis zu „The Walking Dead“

Lesezeit: 3 min.

Man möchte ja meinen, dass Robert Kirkmans Endzeit- (für manche eher Endlos-)Kosmos mittlerweile schon alles aufgeboten hat, was moderne Unterhaltung zu bieten hat. Doch nach diversen Spinoffs, Shootern und Adventures fand Skydance Interactive dann tatsächlich eine Lücke, die es noch zu füllen gab – und das anscheinend durchaus sinnvoll. Denn mit Saints & Sinners erscheint heute ein VR-Game zum Preis von rund 34 Euro für PC (PSVR ist fest geplant und soll bald kommen), das schon aufgrund seines Umfangs und der für viele VR-Titel ungewohnten Spieltiefe einiges verspricht und beim Gameplay ganz andere Wege einschlägt als etwa die geruhsamen Telltale Adventures zu The Walking Dead.

Spieler verschlägt es in der auf satte 15 Stunden taxierten Kampagne drei Jahre nach Ausbruch der Zombieflut nach New Orleans, wo man in einem Mix aus Crafting, Erkunden, Kämpfen (mit verschiedenen Waffen) und dramatischen Story-Entscheidungen in mehreren Vierteln der Stadt unterwegs ist. Unser wahlweise männlicher oder weiblicher Charakter muss sich allerdings nicht nur mit den überall herumwankenden Untoten herumschlagen, sondern sich mit Gruppierungen wie einer Organisation namens The Tower oder der Splitterfraktion The Reclaimed arrangieren, die Gebiete für sich beanspruchen. Da Saints & Sinners nicht in Atlanta angesiedelt ist, sollten Fans nicht auf ein Wiedersehen mit den bekannten Seriencharakteren hoffen.

Typisch The Walking Dead geht der Überlebenskampf nie reibungslos vonstatten, sodass man sich innerhalb der zusammenhängenden Story immer wieder zwischen verschiedenen Optionen entscheiden muss, die nicht immer überschaubare Konsequenzen für den weiteren Umgang mit bestimmten Fraktionen oder Figuren haben. Aus Verbündeten könnte daher bei der Annahme bestimmter Aufträge Feinde werden und umgekehrt - Entscheidungen über das Leben anderer Figuren natürlich inbegriffen.

Ebenfalls sehr vertraut ist die Wahl des Vorgehens. Da man meist allein unterwegs und den Zombies generell hoffnungslos unterlegen ist, gilt es zwischen lautlosem Vorgehen aus dem Hinterhalt und offenem Shooterfeuer (Stichwort begrenzte Munition) inklusive weiterer aufgeschreckter Körperfresser abzuwägen. Vorräte müssen aufgefüllt und daher verlassene Häuser und Außenbereiche durchsucht werden. Die einzelnen Gebiete der Stadt sind dabei mit einem Boot erreichbar und es ist sogar möglich, die eigene Figur im Verlauf des Spiels etwa mit höherer Ausdauer oder mehr Lebensenergie aufzuwerten. Trotz der Größe des Gebiets soll es sich aber nicht um ein Open World-Spielerlebnis handeln.

Bereits in den Trailern blitzte die gute Technik und dichte Atmosphäre auf, die Saints & Sinners mit ausmacht. Laut einiger Anspielberichte (wie bei den Kollegen der Gamepro) fällt die VR-Steuerung sehr komplex aus und erfordert aufgrund ihrer vielen Aktionsoptionen zwischen dem Abschütteln von Zombies, dem Öffnen von Türen oder Schränken sowie natürlich dem Einsatz der Waffen an verschiedenen Angriffsspots der Gegner etwas Eingewöhnungszeit.

Dadurch entsteht jedoch ein hoher Realismusgrad, der sich bei Details wie dem richtigen Umgang mit einer beidhändigen Axt oder dem Nachladen eines Revolvers einstellt. Ein hoher Adrenalinausstoß scheint da garantiert. Die unten eingebetteten Trailer lassen an der Intensität von Saints & Sinners keinen Zweifel und so bleibt zu hoffen, dass weitere Großmarken im doch arg verebbten VR-Gamingmarkt ähnliches an den Start bringen wie in diesem Fall.

The Walking Dead: Saints & Sinners • Skydance Interactive • VR-Action-Adventure/Survival-Horror • PC (bald auch für PSVR)

Abb. © Skydance Interactive

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