16. Januar 2015 1 Likes

Playstation goes Pluto

Ein Spielkonsolen-Prozessor steuert die Sonde „New Horizons“

Lesezeit: 2 min.

Die Nachricht, dass der Chip aus der ersten Sony PlayStation nun eine NASA-Sonde zum Zwergplaneten Pluto navigiert, kann eigentlich nur zweierlei bedeuten: Entweder ist es ein Beweis der Robustheit für ein Stück Hardware, das in Hunderten von Millionen Kinderzimmern zuverlässig seinen Dienst an der Tekken-, Final-Fantasy- und Space-Invaders-Front getan hat. Oder es ist eine weitere Demütigung für Pluto, den ehemaligen Planeten und nunmehr Zwergplaneten – was wohl sein Entdecker Clyde Tombaugh (1906–1997), dessen Asche in einer Kapsel in der Sonde mitfliegt, davon halten mag? –, für dessen Besuch die NASA-Ingenieure offenbar ihre alten Spielkonsolen ausgeschlachtet haben.

Weder noch. Die Wahl des MIPS R3000 „Mongoose V“ Prozessors, der immerhin schon in den späten 1980er Jahren eingeführt wurde, hat zwar tatsächlich mit seiner Robustheit und Zuverlässigkeit zu tun, aber es wurden noch zahlreiche Kontrollalgorithmen integriert, die es der Sonde erlauben, selbstständig Kurskorrekturen vorzunehmen. Und wenn man sich vor Augen hält, dass der Chip mit geradezu vorsintflutlich anmutenden 12 MHz operiert, dann versteht man auch, wie stark die Steuerung der Sonde auf das Allernötigste reduziert wurde – Strom sparen ist hier oberstes Gebot.

New Horizon - PlutoDie Sonde New Horizons ist bereits am 19.01.2006 gestartet und hat zunächst den Kuiper-Gürtel erforscht, bevor sie gestern in die erste Phase der Annäherung an Pluto eingetreten ist. Am 14. Juli 2015 wird New Horizon schließlich mit einer Entfernung von XXX km seine nächste Annäherung an Pluto und seine Monde erreichen und endlich auch Pluto in die Liste der von Raumsonden erforschten Himmelskörper unseres Sonnensystems einreihen.

Unten angehängt ist eine animierte Darstellung des New-Horizons-Missionsverlaufs von der NASA, sowie eine einstündige National-Geographic-Dokumentation vom Dezember letzten Jahres.

Aktuelle News und Bilder von New Horizons findet man auf Twitter via @NASANewHorizons.

Bilder © NASA/JPL/Synova

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