22. September 2018 1 Likes

Die Farben der Anderen

„Pheromon. Sie sehen dich“ ist eine packende Fortsetzung

Lesezeit: 2 min.

Anfang des Jahres erschien mit „Pheromon. Sie riechen dich“ der lesenswerte Auftaktband zu einer Trilogie von Rainer Wekwerth und Thariot. Das Autoren-Duo beschreibt den Kampf gegen eine Alien-Invasion, der sowohl in der Gegenwart als auch hundert Jahre in der Zukunft geführt wird.

Pheromon. Sie sehen dich“ knüpft nahtlos an die Ereignisse aus dem ersten Band an. Jake und seine Freunde hatten versucht, das Hauptquartier der Hilfsorganisation HFP – Human Future Project in die Luft zu sprengen. Statt zu helfen bereitet die HFP die Invasion der Erde und die Übernahme der Erdlinge als Wirte für Außerirdische vor. Jake, Amy, William und Robertson wollten verhindern, dass die Aliens ein Signal vom HFP-Tower an ihre Verwandtschaft schicken und die Invasion starten könnten. Doch der Plan geht schief: zwei seiner Freunde sterben bei der Aktion. Jake wird als gefährlicher Terrorist eingestuft und landesweit gesucht. In der Nähe des Tatorts treffen Jake und seine Freundin Amy auf Lee Hastings und Skagen. Lee erklärt den beiden, dass sie aus der Zukunft kommt und fünf Kinder in die Vergangenheit geschickt hatte, darunter Jake und Skagen. Diese Kinder wurden von den Aliens genetisch manipuliert und dadurch zu „Huntern“. Sie sollten eigentlich Jagd auf Menschen machen, die immun gegen die Infektion durch die Außerirdischen wären. Für die Erschaffer können die Kinder nun zu erbitterten Gegnern werden.

Im Jahr 2118 sind die Anschlagspläne längst Geschichte und die Macht von HFP über die Menschen stärker denn je. Neue Hauptfigur ist die junge Anwältin Giovanella Muscat. Von ihrer Kanzlei wird ihr ein lukrativer Mandant vermittelt. Sie soll für den einflussreichen Milliardär Leroy Matin Renier arbeiten. Der beauftragt sie mit einem ungewöhnlichen Fall: er möchte wissen, was aus Jake Merdon wurde, der vor hundert Jahren von der Bildfläche verschwand. Ihr zur Seite steht sein Assistent, der Androide Carl. Schon bald gerät auch Giovanella ins Visier des FBI. Gemeinsam mit Carl macht sie sich auf ungewöhnliche Weise an ihre Recherche: in einer aufwendigen Simulation von New York im Jahr 2018. Doch ist die Vergangenheit wirklich nur eine Simulation, oder greift Carl ganz bewusst in den Verlauf der Geschichte ein?

Eins ist klar: „Pheromon. Sie sehen dich“ ist kein dröger zweiter Band, der die Geschichte unnötig in die Länge zieht. Wekwerth und Thariot geben stattdessen richtig Gas, lassen lieb gewonnene Figuren sterben und neue das Licht der Romanwelt erblicken. Die Geschichte bekommt weitaus mehr Dichte und Spannung. Auch die neuen Protagonisten können überzeugen. Wenn das Finale so gut ist wie der zweite Band, dürfte „Pheromon“ zu den besten deutschen Science-Fiction-Trilogien gehören, die in den letzten Jahren erschienen sind. Der Abschlussband ist übrigens für nächstes Frühjahr angekündigt.

Rainer Wekwerth, Thariot: Pheromon. Sie sehen dich • Planet!, Stuttgart 2018 •  384 Seiten • 17,00 € • Empfohlen ab 14 Jahren

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.