Hellboy 3.0
Der erste Trailer der Neuverfilmung von Neil Marshall ist da
Mike Mignolas „Hellboy“-Comicserie war eine wunderbare Mischung aus Gothic Novel und Pulp, ein Hybrid aus Horror, Mythologie und Science-Fiction. Die Nazis waren es, die das knallrote Kind mit den Hörnern bei einem missratenen Experiment aus der Hölle geholt hatten. Als Erwachsener stutzte er sich die Hörner, aber so richtig unauffällig wurde er dadurch auch nicht. Außerdem wurde er Teil einer kleinen paranormalen Truppe, die immer dann auszog, wenn es irgendwo nicht mit rechten Dingen zuging. Hellboys „Faust“ war immer da, wenn man sie brauchte.
Guillermo del Toro (The Shape of Water) hatte zwei Spielfilme aus dem Stoff gemacht, in denen Ron Perlman in die Rolle des Roten schlüpfte – und das so großartig machte, dass man schon beim ersten Wort zusammenzuckt, das David Harbour (Stranger Things) im ersten Trailer der Neuverfilmung von Neil Marshall von sich gibt. Das ist natürlich gemein, aber leider wahr. Und auch in der Folge stellt man sich – trotz allem Geballer und Gekrache – doch schnell die Frage: Was hätte wohl del Toro im nie realisierten 3. Teil „seiner“ Hellboy-Trilogie gemacht?
Was ebenfalls gemein ist. Denn Neil Marshall war ja mal eine große britische Regie-Hoffnung (Dog Soldiers, The Descent), ist aber mittlerweile ganz im US-Serien-Kosmos zu Hause ist (Black Sails, Game of Thrones, Hannibal, Westworld). „Hellboy“ ist sein erster „richtiger“ Film seit 2010 (Centurion). Und ja, der Mann möchte etwas beweisen, das macht der Trailer glasklar. Und übertreibt dabei wohl etwas. Denn mehr von allem ist nicht wirklich mehr.
Also bangt man jetzt etwas, was da nun am 11. April 2019 in die Kinos kommt. Ein cooler Neustart. Oder eine schlappe Gurke.
Neben Harbour sind u.a. die unverwüstlichen Ian McShane und Milla Jovovich dabei sowie Daniel Dae Kim, Sasha Lane, Brian Gleeson, Sophie Okonedo, Penelope Mitchell und Allstair Petrie.
Kommentare
Guillermo del Toro ist mMn ein extrem überbewerteter Regisseur, der in seiner gesamten Laufbahn nur einen guten Film gedreht hat ("Pans Labyrinth"). Der neue "Hellboy"-Trailer schreckt mich aber auch eher ab. Hieß es nicht mal, dass das Reboot wesentlich düsterer ausfallen und sich näher an der Comic-Vorlage orientieren sollte? Davon ist jedenfalls nichts zu spüren. Das Ganze wirkt eher wie ein typischer infantiler Action-Comedy-Blockbuster, wie ihn beispielsweise Marvel schon seit Jahren, wie am Fließband, produziert. Ziemlich enttäuschend.
@ Dr. Flamenco: du sprichst mir aus der Seele. Bis auf den grandiosen Pan‘ Labyrinth finde ich deine Filme zwar fantasiereich, aber nicht unbedingt gut. Drum: auch anderen eine Chance geben. Vielleicht kann er ja was.