1. Oktober 2019 2 Likes

Wie füreinander gemacht

Fünf perfekte Paare in der Science-Fiction, die sich vielleicht nicht gesucht, aber gefunden haben

Lesezeit: 4 min.

In John Marrs‘ „The One – Finde dein perfektes Match“ (im Shop, Leseprobe) genügt ein simpler Gentest, um seinen Partner fürs Leben zu finden. Aber was passiert, wenn am Ende dabei herauskommt, dass das perfekte Match nicht der Verlobte ist? Oder das Match demselben Geschlecht angehört wie man selbst – obwohl man nicht homosexuell ist? Oder sich der Traummann als Serienkiller herausstellt? Vielleicht sollten wir uns bei der Partnersuche lieber andere Romane zum Vorbild nehmen. Hier sind fünf perfekte Paare in der Science-Fiction, die zueinander passen wie die berühmte Faust aufs berühmte Auge:

Robb und Lya aus George R. R. Martins „Abschied von Lya“

Die großartigsten Liebesgeschichten sind bekanntlich Tragödien, und kaum einer hat das so verinnerlicht wie George R. R. Martin (ja, der kann mehr als nur beliebte Charaktere am Fließband umbringen!). Seine erste große Liebe war angeblich das Vorbild für seine Erzählung „Abschied von Lya“, für die er 1975 mit dem Hugo Award ausgezeichnet wurde: Die beiden Telepathen Robb und Lya werden losgeschickt, um herauszufinden, warum sich immer mehr Humanoide in der Galaxis einem seltsamen Kult vom Planeten Shkeen anschließen. Diese Sekte verlangt von ihren Mitgliedern, sich mit einem Parasiten zu vereinigen, was einem langsamen Selbstmord gleichkommt. Als das Paar auf Shkeen ankommt, stellen die beiden Telepathen jedoch fest, dass die Sache nicht ganz so eindeutig ist, was nicht zuletzt auch ihre Liebe auf die Probe stellt …

George R. R Martin: Abschied von Lya (in: Traumlieder I) • Erzählung • Aus dem Amerikanischen von Yoma Cap • Wilhelm Heyne Verlag, München 2014 • E-Book • € 11,99 • im Shop

 

James Holden und Naomi Nagata aus James Coreys The Expanse-Serie

Viele Liebesgeschichten drehen sich hauptsächlich darum, wie die beiden Partner zusammenfinden. Aber wie hält man eine Beziehung am Laufen, wenn das erste Hoch verflogen ist? Oder wenn man plötzlich feststellt, dass der Partner oder die Partnerin ein Geheimnis hütet, das in der Lage ist, nicht nur die eigene Beziehung ins Unglück zu stürzen, sondern am Ende das gesamte Sonnensystem? Genau damit müssen sich James Holden, Captain der Rosinante, und seine Erste Offizierin Naomi Nagata aus James Coreys The Expanse-Serie auseinandersetzen. Wir sind dabei, vom ersten Kuss bis zum ersten Streit, dem Geheimnis und – Achtung, Spoiler! – der Versöhnung der beiden. Und auch wenn diese Liebesgeschichte nicht im Vordergrund steht, spielt sie doch eine große Rolle in den Romanen. Vielleicht sind Holden und Naomi kein wirklich absolut perfektes Paar, aber die beiden sind auf jeden Fall ein sehr gelungenes Beispiel dafür, wie eine nahezu perfekte Beziehung aussehen könnte.

James Corey: Leviathan erwacht. The Expanse, Band 1 • Roman • aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski • Wilhelm Heyne Verlag, München 2017 • Taschenbuchausgabe: 672 Seiten • € 9,99 • im Shop

 

Helen Amerika und Mr. Nicht-mehr-grau aus Cordwainer Smiths „Die Lady, die mit der Seele segelte“

Cordwainer Smith gehört zu den Autoren, die man nicht mehr vergisst, sobald man auch nur eine einzige Zeile von ihm gelesen hat. Kein Wunder also, dass er eine der schönsten Liebesgeschichten überhaupt zu Papier gebracht hat: „Die Lady, die mit der Seele segelte“ – allein der Titel ist schon Poesie pur! Dahinter verbirgt sich die Geschichte von Helen Amerika und Mr. Nicht-mehr-grau, dem schillerndsten Liebespaar aller Zeiten: Er war der erste Mensch, der nach einem interstellaren Flug mit einem Sonnensegel-Raumschiff wieder zur Erde zurückkehrte, sie wurde später die Lady, die mit der Seele segelte. Dies ist ihre Geschichte; die Geschichte einer Liebe, die Raum und Zeit überdauerte – und so ganz anders ist als die Romanze, die uns die Medien später vorgaukelten …

Cordwainer Smith: Die Lady, die mit der Seele segelte • Erzählung • Aus dem Amerikanischen von Thomas Ziegler • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • E-Only • ca. 36 Seiten • € 0,99 • im Shop

Carys und Max aus Katie Khans „Schwerelos“

Katie Khan entführt uns in „Schwerelos“ in eine Welt, in der keine festen Liebesbeziehungen erlaubt sind; den beiden Astronauten Carys und Max bleibt daher nur noch der Weltraum, um zusammen zu sein. Doch was mit dem Streben nach dem gemeinsamen Glück beginnt, wird schon bald zu einer lebensbedrohlichen Katastrophe, als die beiden von ihrem Raumschiff getrennt werden und plötzlich mutterseelenallein im Weltall schweben. Nun haben sie nur noch einander ― und Atemluft für genau neunzig Minuten. „Schwerelos“ ist nicht nur ein klug durchdachter Zukunftsroman, sondern auch eine wunderschön erzählte Liebesgeschichte, sodass nach der Lektüre nichts mehr zu sagen bleibt, außer: „Ein Hoch auf die Liebe!“

Katie Khan: Schwerelos Roman • Aus dem Englischen von Bernhard Kempen • Wilhelm Heyne Verlag, München 2017 • 416 Seiten • Preis des E-Books € 11,99 • im Shop

 

Captain Kirk und Mr. Spock aus Star Trek

Wir gehen ja meistens davon aus, dass mit „perfektes Paar“ ein Liebespaar gemeint ist – aber es gibt auch durchaus Paare, die zueinander gehören, ohne dass sie auch wirklich „zusammen“ sind. Ein solches Paar sind die Herren Kirk und Spock aus dem Star-Trek-Universum (im Shop). Der eher hitzköpfige, impulsive und durchaus heißblütige Captain und sein logisch-kühler Erster Offizier ergänzen sich perfekt – und gerade das hat das Raumschiff Enterprise mehr als einmal davor bewahrt, von Klingonen, Romulanern oder anderen Aliens vernichtet zu werden. Spätestens wenn man einen Blick hinter die Kulissen auf die beiden Schauspieler wirft, die diese Figuren weltberühmt gemacht hat, wird klar, dass sich dieses Duo seinen Platz auf dieser Liste mehr als verdient hat!

William Shatner, David Fisher: Spock und ich. Mein Freund Leonard Nimoy • Memoir • aus ddem Amerikanischen von Johanna Wais • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • HC und E-Book • 304 Seiten • Preis des E-Books: € 15,99 • im Shop

 

Titelbild: Emission nebula IC1805 („Heart Nebula“) 
© NASA/Daniel Marquardt

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