Joe R. Lansdale Roman „More Better Deals“
Texanischer Pulp-Noir mit Gaunern, Femme fatale und einem Drive-In
Ob Noir-Krimi, Tarzan-Pastiche, Pulp-Science-Fiction, Weird-Western oder Lovecraft-Horror: Es gibt kaum ein Genre, das der osttexanische Autor Joe R. Lansdale (im Shop) und „Hap & Leonard“-Schöpfer nicht beherrscht. Sein neuester im englischen Original erschienener Roman heißt „More Better Deals“ und ist ein eigenständiger Krimi.
„More Better Deals“ setzt in den 1960ern ein und ist aus der Sicht von Ed Edwards geschrieben, einem Koreakrieg-Veteranen und Gebrauchtwagenhändler aus Texas, der gerne ein größeres Stück vom Kuchen hätte. Eines Tages begegnet Ed der sündhaft schönen Nancy, die ihm vorschlägt, ihren gewalttätigen Mann Frank umzubringen und die Lebensversicherung für den Grobian zu kassieren. Ed, der die Finger nicht von Nancy lassen kann, geht auf den Deal ein und träumt davon, Franks Tierfriedhof und das angrenzende Drive-In-Kino zu ‚erben’ und am Ende das große Geld zu machen. Aber als windiger Gebrauchtwagenhändler sollte Ed eigentlich wissen, dass ein Angebot, das zu gut aussieht, immer einen Haken hat und Probleme mit sich bringen wird …
In Joe R. Lansdales schnörkellosem Krimi sind das sogar gleich mehrere Haken und Probleme. „More Better Deals“ ist der beste Lansdale seit einer ganzen Weile – und hat mit dem Drive-In-Autokino ein echtes Marken- und Warenzeichen von Lansdales umfangreichem Schaffen. Feinster Pulp-Noir, der so auch in der Hard Case Crime-Reihe hätte erscheinen können, wo gerade die Krimis von Ray Bradbury (im Shop) in einem schicken neuen Sammelband herauskamen und wo in den Staaten im Frühjahr 2021 mit „Later“ der neue Roman von Stephen King (im Shop) seine Erstausgabe sieht.
Joe R. Lansdale: More Better Deals • Mulholland Books, New York 2020 • 260 Seiten • Sprache: Englisch Hardcover: $ 27,00
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