30. August 2021 2 Likes

TV-Tipp - „Schwarzer Regen“

Shōhei Imamuras Meisterwerk auf Arte und in der Mediathek

Lesezeit: 1 min.

Shōhei Imamura (1926-2006) war eine der Größen des japanischen Kinos und einer der Mitbegründer der japanischen Nouvelle Vague (Nūberu bāgu), zu der zwischen Ende der 1950er bis in die frühen 1970er u.a. auch Regisseure wie Nagisa Oshima und Seijun Suzuki gerechnet wurden. Imamura, der ehemalige Assistent von Regie-Legende Yasujirō Ozu, fertigte in dieser Zeit Klassiker an wie „Schweine, Geishas und Matrosen“, „Das Insektenweib“ oder „Einführung in die Menschenkunde“. Internationale Anerkennung fand er ab 1983 mit „Die Ballade von Narayama“, der in Cannes die Goldene Palme gewann und ein starkes Spätwerk einläutete zu dem auch „Schwarzer Regen“ (1989) gehört.

Darin geht es um den Atombombenabwurf, der am 6. August 1945 die Stadt Hiroshima verwüstete. Genauer: es geht um die Folgen für die Menschen, die noch Jahre und Jahrzehnte an den Nachwirkungen des Abwurfs litten. Der Film spielt 1950 und dreht sich um die junge Yasuko (Yoshiko Tanaka), die die Explosion aus der Ferne erlebte und dann in die Stadt eilte, um ihre  Pflegeeltern zu suchen. Dabei geriet sie in einen öligen schwarzen Regen, der sich kaum abwaschen ließ. Fünf Jahre danach wird ihr zwar ein ärztliches Gesundheitszeugnis erteilt, aber heiraten will sie keiner, da Menschen, die den Abwurf er- und überlebten, wie Parias behandelt werden.

Arte zeigt den Film heute Abend um 22.10 Uhr, außerdem ist er bis zum 25. Februar 2022 in der Mediathek des Senders abrufbar. Dort sind derzeit auch andere Werke von Imamura zu finden.

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