Christopher Priest (1943-2024)

Der Brite Christopher Priest gehörte zu jenen Science-Fiction-Autoren, die stets gute Kritiken bekamen, doch er hatte erst spät in seiner Karriere den Erfolg, den er verdiente.

Priest wurde am 14. Juli 1943 in Cheadle, Cheshire, England, geboren. Er begann kurz nach der Schule mit dem Schreiben und war seit 1968 professionell als Autor tätig, nachdem er zuvor u.a. als Buchhalter gearbeitet hatte. Bereit sein dritter Roman „The Inverted World“ (1974; dt. „Inversion“, im Shop) erregte einige Aufmerksamkeit in der britischen SF-Szene und gewann den BSFA Award. Das gelang ihm später auch mit „The Extremes“ (1998, dt. „Die Amok-Schleife“), „The Separation“ (2002) und „The Islanders“ (2011). Letzterer wurde auch mit dem John W. Campbell Memorial Award ausgezeichnet.

Sein größter Erfolg dürfte „The Prestige“ (dt. „Das Kabinett des Magiers“, später auch „Prestige - Meister der Magie“) sein, der 1995 erschien und 2006 von Christopher Nolan („Interstellar“, „Oppenheimer“) mit Hugh Jackman und Christian Bale verfilmt wurde. Für diesen Roman erhielt er 1996 den World Fantasy Award.

Sein großes Thema war die Hinterfragung der Realität – was er mit seinem US-Kollegen Philip K. Dick gemein hatte. Das durchzieht auch seinen großen Erzählzyklus „Dream Archipelago“, zu dem fünf Romane (u.a. The Affirmation; 1981, dt. „Der weiße Raum“ und „The Glamour; 1984, „Der schöne Schein“) und etliche Kurzgeschichten gehören.

Nicht zu verwechseln ist Priest mit dem US-Comic-Autor James Christopher Owsley („Black Panther“), der sich 1993 ganz offiziell in Christopher Priest umtaufte – was der Brite alles andere als witzig fand. Doch der Amerikaner versicherte stets, nie von dem britischen SF-Autor gehört zu haben.

Christopher Priest starb am 2. Februar 2024 im Alter von 80 Jahren.

Foto ganz oben suffolklibraries.