Thing: „Liquid Drum & Bass“
Drum 'n' Bass-Geheimtipp aus Estland
Auf Thing bin ich durch die neulich hier thematisierte „American Alchemy“-Folge mit Flying Lotus gekommen, in der Flylo in höchsten Tönen von diesem Produzenten schwärmte, der sich auf ambientlastigen Drum ’n’ Bass spezialisiert hat, aber Dub ebenso wenig abgeneigt ist und auch mal zu purem Ambient rüberrutscht (was dann charmanterweise einfach „Ambient Album“ genannt wird).
Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Kristjan Jõgeva aus Ahja, einem kleinen 500-Seelen-Dorf in Estland. Offenbar ist das Leben dort nicht ganz so spannend, denn Thing macht nicht nur klasse Musik, sondern extrem viel Musik: Es dauert ein bisschen, bis man seine Bandcamp-Seite bis ganz nach unten durchgescrollt hat. Laut eigenen Angaben hat der Mann, der seine musikalische Karriere in einer Schulband angefangen hat, was ihm aber schnell langweilig wurde, bisher über 600 Tracks unter das Volk gebracht.

Trotz dieser Masse hat man aber nicht eine Sekunde lang den Eindruck, dass Schnellschüsse abgeliefert werden. Im Gegenteil: Sein Œuvre ist abwechslungsreich, fein ausgearbeitet und sehr atmosphärisch. Aber wie gesagt, in einem 500-Seelen-Dorf wird das kulturelle Programm vermutlich nicht ganz so üppig sein, da hat man dann halt viel Zeit für Musik.
Man kann Flyo jedenfalls nur beipflichten: „Thing is dope!“
Die aktuellste, absolut empfehlenswerte Veröffentlichung heißt „Liquid Drum & Bass“ besteht aus 20 Tracks und kann hier komplett angehört und (nur in digitaler Form) erworben werden.
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