Der preisgekrönte Dr. Long

Anfang Oktober verkündete John Scalzi, Autor von „Redshirts“ (im Shop) und „Die letzte Einheit“ (im Shop), dass er eine erotische Fan-Fiction-Prosa-Kurzgeschichte für eine Shipwreck-Veranstaltung geschrieben hat, wo diesmal Alan Moores postmoderner Comic-Klassiker „Watchmen“ durch den anrüchigen Kakao gezogen werden sollte.

„Erzählt es bitte nicht Alan Moore“, twitterte Scalzi. „Ich fürchte, dass er mich mit seinem Spazierstock schlagen könnte.“

Könnte schwer werden, es weiter geheim zu halten: Denn Scalzi hat den Contest mit seiner Geschichte über Rorschachs Psychiather Dr. Malcolm Long gewonnen, und inzwischen steht die Story sogar zur Lektüre im Netz bereit.

„Warnung“, schreibt Scalzi deshalb nun in seinem Blog. „Die Geschichte ist äußerst NSFW“ – also nicht sicher, um auf der Arbeit und sonst wo in der Öffentlichkeit gelesen zu werden. „Und sie wird vermutlich ein wenig pervers und verstörend sein für jene von euch, die selbst nicht ein bisschen pervers oder Fans von erotischer Fanfic sind. Und wenn ihr nie ‚Watchmen’ gelesen habt (was ihr solltet, es ist fantastisch), oder zumindest den Film gesehen habt (weniger gut, aber okay, whatever), werdet ihr die meisten Referenzen und cleveren Kleinigkeiten verpassen, und es wird nicht so witzig sein, als wenn ihr das Werk kennen würdet.“

Jetzt ist nur die Frage, was schräger ist: Dass SF-Bestseller-Autor John Scalzi erotische Fanfiction zu einem der einflussreichsten Comic-Meisterwerke aller Zeiten schreibt – oder die Vorstellung, dass Alan Moore ihm deshalb wirklich eines mit dem Spazierstock überziehen könnte…

Watchmen-Abb. © DC Comics