10. März 2016 1 Likes

Vorschule für Roboter

Wie macht man Maschinen intelligent?

Lesezeit: 2 min.

Vor einigen Jahren gelang es der Firma DeepMind, einem Computer beizubringen, Atari-Videospiele wie den Klassiker Space Invaders zu spielen - und das besser als jeder Mensch. Dass eine Maschine die Nase in einer virtuellen Disziplin vorne hat, ist dabei ja an sich nichts Besonderes. Wer hat nicht schon mal in einer Partie Schach gegen seinen Computer verloren? Das Besondere an dem Exemplar von DeepMind ist allerdings, dass hier die Regeln des Spiels nicht in den Computer einprogrammiert waren, ihm also jedes Verrständnis für die Regeln und das Konzept von Space Invaders abging. Das einzige ihm einprogrammierte Ziel bestand in der Erlangung des High-Scores. Mit einer Technik, die sich reinforced learning nennt (was im Grunde bedeutet, jedesmal „gut gemacht“ zu sagen, wenn etwas klappt), versuchte sich die Maschine so lange an dem Spiel, bis sie ihr Ziel endlich erreicht hatte: Der Computer lernte, Space Invaders zu spielen.

In der Universität von Berkeley bedient man sich dieses Prinzips, um Maschinen das Denken beizubringen. Dem Roboter wird also ein Ziel einprogrammiert, aber wie er dieses erreichen kann, muss er selbst herausfinden. Besteht das Ziel beispielsweise darin, seinen Torso zehn Zentimeter über dem Boden zu halten, lernt ein Roboter zunächst zu stehen und schließlich zu laufen. Ein anderes Exemplar wird sich beibringen, ein Handtuch zu falten. Derlei Dinge erscheinen uns Menschen als alltägliche Tätigkeiten natürlich höchst primitiv. Und genau aus diesem Grund nennt sich die Abteilung der Berkeley Universität auch „Vorschule für Roboter“ - bevor man Lesen und Schreiben lernt, muss man es erst einmal meistern, seine Schnürsenkel zu binden. 

Beinahe gruselig ist es jedoch, wie schnell Maschinen diese Dinge tatsächlich erlernen; wie sie eigene Erfahrungen nutzen, um Tätigkeiten auszuführen, die man ihnen ursprünglich niemals einprogrammiert hat. In seinem Erfahrungsbericht über die „Vorschule für Roboter“ berichtet Journalist Jeff Goodell nicht nur über seine Erlebnisse bei dem Besuch in Berkeley, er macht sich auch Gedanken über die Zukunft und über die Frage, ob künstliche Intelligenz nun Fluch oder Segen ist. Alle Interessierten können den Artikel hier lesen.

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