30. August 2021 1 Likes

Star Wars: Die Hohe Republik – Das Licht der Jedi

Der Roman von Charles Soule eröffnet eine neue literarische „Star Wars“-Ära

Lesezeit: 3 min.

Derzeit gibt es viele spannende Projekte, die „Star Wars“-Fans flashen und erfreuen – dafür braucht es am Ende gar keinen alljährlichen, zuletzt regelrecht inflationären Film, reichen schon serialisiert gestreamte Stoffe wie „The Mandalorian“ und „The Bad Batch“ auf Disney+, zudem freuen wir uns auf die „Star Wars: Visions“. Und jetzt beginnt auch noch die literarische Ära von „The High Republic“ alias „Die Hohe Republik“. Verschiedene Autor*innen werden über mehrere Bücher und Jahre hinweg in die Blütezeit der galaktischen Republik und die Glanztage des Ordens der Jedi-Ritter eintauchen. Die Handlung setzt ungefähr 200 Jahre vor „Episode I: Die Dunkle Bedrohung“ ein, also noch vor den Klonkriegen, dem Imperium, der Rebellion und der Ersten Ordnung. Den Anfang macht der frisch erschienene Roman Star Wars: Die Hohe Republik: Das Licht der Jedi“ von Charles Soule (im Shop), der im Original sogar die New York Times-Bestsellerliste anführte.

Er erzählt davon, wie die weisen, machtvollen Jedi Kanzlerin Lina Soh dabei helfen, Frieden und Sicherheit zu wahren und das Licht dieser goldenen Epoche der Republik bis in die dunklen, gesetzlosen Gebiete des Äußeren Rands zu tragen. Doch dann kommt es im Hyperraum zu einer folgenschwere Katastrophe, die ganze Planeten, Zivilisationen und Strukturen bedroht und den Lauf der Dinge in der Republik erschüttert. Außerdem werden die anarchistischen, barbarischen Nihil, die ständig Schiffe überfallen, zu einer immer größeren Bedrohung. Die Jedi um Avar Kriss haben alle Hände voll zu tun und müssen mithilfe der Macht unglaubliche Dinge vollbringen, damit die Republik ihren Glanz und ihr Leuchten bewahren kann …


Charles Soule. Foto © Marc Lemoine

Der Amerikaner Charles Soule arbeitete als Anwalt, ehe er in den 2010ern als Comicautor durchstartete. Das tat er mit seiner eigenständigen SF-Serie „Letter 44“, der Gigs für Marvel und DC folgten, darunter lesenswerte Runs an „Swamp Thing“, „Daredevil“ und „She-Hulk“ oder das Event „Der Tod von Wolverine“. Vor Kurzem startete er mit Co-Autor Scott Snyder überdies die unabhängige Serie „Undiscovered Country“. Weil Marvel und Star Wars schließlich beide Teil des Disney-Imperiums wurden, kehrten die Comics zum Krieg der Sterne 2015 nach vielen Jahren zu Marvel zurück. Soule startete hier 2016 die Comicserie „Star Wars: Poe Dameron“ als Autor und übernahm 2020 Marvels „Star Wars“-Hauptserie, zwischendurch widmete er sich noch in einer Miniserie der Geschichte von Kylo Ren. 2018 und 2019 veröffentlichte Soule mit „Oracle Year – Tödliche Wahrheit“ (im Shop) und „Anyone“ überdies seine ersten SF-Romane.

Naheliegend also, dass er zu einem der Architekten und Autoren von „Die Hohe Republik“ wurde und das Ganze mit seinem Buch ins Rollen bringt (obwohl technisch gesehen schon ein paar Young-Adult-Romane von Claudia Gray vorliegen, ist „Das Licht der Jedi“ chronologisch das erste Puzzleteil dieser neuen Saga). Der Auftakt gelingt Soule: Seine Geschichte über die Republik und die Jedi, die mit den ersten Schatten und Rissen im Traum der galaktischen Gemeinschaft klarkommen müssen, ist trotz der für Franchise-Werke typischen, konventionellen Erzählweise gefällige Star Wars-Unterhaltung und ordentliche Space Opera. Nicht das Maximum dessen, was sie Science-Fiction soll und kann, aber ein weiteres der interessanten Star Wars-Projekte ohne Film, von denen zu Beginn die Rede war. Als nächstes folgt im März 2022 der Roman „Im Zeichen des Sturms“ von Cavan Scott.

Charles Soule: Star Wars: Die Hohe Republik – Das Licht der Jedi • Blanvalet, München 2021 • 493 Seiten • E-Book: 11,99 Euro (im Shop)

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