15. Februar 2023

„Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ – Wenn Ameisen das Universum beherrschen

Die fünfte Phase des MCU beginnt durchgedreht und bildgewaltig

Lesezeit: 2 min.

Nach dem gigantischen und auch gigantisch erfolgreichen Finale der dritte Phase des filmischen Marvel Universums, als die Avengers heroisch gegen Thanos kämpften, plätscherte die vierte Phase ein wenig dahin: In Filmen wie „Shang-Chi“, „The Eternals“, Fortsetzung von „Dr. Strange“ und „Thor“ gelang es dem Marvel-Mastermind Kevin Feige nicht, ein großes Ganzes aufzubauen. Doch die Marvel-Maschine blieb auf Spur, leidlich erfolgreich waren fast alle dieser Filme, demnächst dürfte es sogar einen ersten Darsteller-Oscar für einen Marvel-Film geben.

Mit dem dritten Teil der Ant-Man-Filme beginnt nun die fünfte Phase des MCU, die am Ende der sechsten (!) Phase in ein erneutes „Avengers“-Doppel führen wird, dessen Finale im Mai 2026 ins Kino kommt. Ein langer Vorlauf also, ein großer Bogen, der mit „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ beginnt und zwar sehr vielversprechend. Denn nach ein paar kurzen Szenen im gegenwärtigen San Francisco, wo Ant-Man (Paul Rudd) sich des Lebens freut, wird er mit seinen Lieben – und etlichen Ameisen – in die Quantensphäre katapultiert. Hübsch bunt ist es dort, psychedelisch, aber nicht ganz geheuer. Denn Kang, der Eroberer (Jonathan Majors) treibt hier sein Unwesen, versucht jedoch schon seit ewigen Zeiten, in andere Welten zu springen, um sein Teufelswerk fortzusetzen, dass er, bzw. eine Version von Kang, in der Marvel-Serie „Loki“ begonnen hatte.

Hier hat er sich nun nicht nur mit den Bewohnern der Quantenwelt herumzuschlagen, sondern auch mit Ant-Mans Familie: Janet Van Dyne (Michelle Pfeiffer), der Wasp Hope (Evangeline Lilly), Ant-Mans Tochter Cassie (Kathryn Newton) und auch Dr. Hank Pym (Michael Douglas). Familienwerte werden also hochgehalten, während man sich durch eine bunte Welt bewegt, in der sich die Marvel-Designer mal so richtig austoben durften. Dass das Figuren-Design zwar immer noch deutlich von der legendären Kantinen-Sequenz in „Star Wars“ inspiriert zu sein scheint, reduziert das Vergnügen nicht wirklich: „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ ist der durchgedrehteste, überdrehteste Marvel-Film seit langem, voller bizarrer Momente, Szenen, in denen Ant-Man als fleischgewordene Schrödingers Katze in tausendfachen Versionen existiert und die Absurditäten der Quantenwelt aufs originellste visualisiert werden.

Ja, auch hier darf man bemängeln, dass das Ganze nur als Vorbereitung für weitere Filme dient, dass die Notwendigkeit, alle paar Momente einen Witz zu reißen jedes aufkommende Pathos mit Ironie erstickt, aber dennoch: Allein das Design diesen fast komplett in einer reinen Phantasie-Welt spielenden Marvel-Abenteuers, hebt ihn aus dem Gros der inzwischen rund 30 Filme des MCUs hinaus.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania • USA 2023 • Regie: Peyton Reed • Darsteller: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Jonathan Majors • Kinostart: 15. Februar

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